
Kampagne: #theLworksout zum diesjährigen Lesbian Visibility Day
Lesbische Personen und auch bisexuelle Frauen werden oft nicht wahrgenommen, man spricht von Lesbian Invisibility. Es gibt bis heute wenige sichtbare lesbische Vorbilder – insbesondere im Business-Kontext. In vielen Netzwerken sind lesbische Personen in der Minderzahl. Dadurch fehlen die Bezugspersonen für neue und jüngere Kolleg_innen. Durch die netzwerk- und branchenübergreifende Kampagne #theLworksout am 26. April, können wir die offen lesbischen Personen stärken und gemeinsam durch eine große Anzahl an Teilnehmer_innen Sichtbarkeit schaffen sowie die Vielfalt lesbischer Personen verdeutlichen.
Wie kann ich an der Aktion teilnehmen?
- Informieren und sprechen Sie lesbische Personen aus dem eigenen Netzwerk und darĂĽber hinaus an, um sie auf die Aktion aufmerksam zu machen
- Erstellen Sie ein Porträtfoto mit Hilfe der Vorlagen, egal ob ausgedruckt oder digital mit dem Tablet. Gerne können Sie die Vorlage auch in bspw. Graustufen nutzen. (Klären Sie im Vorfeld unbedingt ab, ob Sie das Unternehmenslogo der_des Arbeitgeber_in zusammen mit der Vorlage nutzen dürfen. Stattdessen können Sie den Unternehmensnamen verwenden oder die Vorlage ohne Unternehmensangabe nutzen.)
- Posten Sie ihr eigenes Kampagnenfoto am 26. April 2023 ab 10:00 Uhr mit den jeweiligen Hashtags und Taggings auf denen von Ihnen genutzten Social Media Kanälen
Hashtags
#theLworksout
#LesbianVisibilityDay
#LesbianVisibility
#LesbischeSichtbarkeit
#LGBTIQBusinessLadies
#ProutAtWork
#LGBTIQRoleModels
#FlaggeFĂĽrVielfalt
Taggings
PROUT AT WORK
Facebook: @PrOut@Work
Instagram: @proutatwork
LinkedIn: @PROUT AT WORK-Foundation
Twitter: @proutatwork
Ggf. eigenes Unternehmen
Positionieren Sie sich und Ihr Unternehmen als UnterstĂĽtzer_in der Kampagne und fĂĽr lesbische Sichtbarkeit und rufen Sie Mitarbeiter_innen zur Teilnahme auf.
Die Kampagne wurde gemeinsam von der PROUT AT WORK-Foundation und LGBT*IQ-Unternehmensnetzwerken initiiert.
Tipps fĂĽr lesbische Personen
Ein lesbisches Coming Out kann auch heute immer noch mit Schwierigkeiten und Diskriminierungserfahrungen verbunden sein. Wenn es Ihnen hilft,
- suchen Sie sich VerbĂĽndete / Role Models im Unternehmen.
- vernetzen Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk.
- suchen Sie sich UnterstĂĽtzung im Umgang mit unpassenden Kommentaren oder diskriminierendem Verhalten.
- denken Sie immer daran: Sie bestimmen den Zeitpunkt und die Art Ihres Coming Outs.
Tipps FĂĽr Unternehmen
- FĂĽr Unconscious Bias sensibilisieren
- Klare Anforderungsprofile schaffen
- Einstellungsverfahren anonymisieren
- Aufbau / Stärkung des internen LGBT*IQ-Netzwerks
AusfĂĽhrliche Informationen zu den einzelnen Punkten sind in der Studie “The L-Word in Business” zu finden. Diese beschäftigt sich mit der Situation lesbischer Frauen in der Arbeitswelt – mit Handlungsempfehlungen fĂĽr Arbeitgeber_innen.
TIpps fĂĽr Allies
- Informieren Sie sich ĂĽber lesbische Themen.
- Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache.
- Fetischisieren Sie keine lesbischen Beziehungen.
- Setzen Sie sich fĂĽr die Rechte und gegen die Diskriminierung von lesbischen Personen ein. UnterstĂĽtzen Sie beispielsweise die Aktion nodoption, die sich gegen die Stiefkindadoption bei Regenbogenfamilien und fĂĽr die Anerkennung der Elternschaft einsetzt.
Beratungsstellen
Lesbenberatung Berlin
Die Lesbenberatung ist ein offener Ort für Frauen, Mädchen, Trans* und Inter* in unterschiedlichen Lebenssituationen.
LesMigras
LesMigraS ist der Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V.
Letra
LeTRa steht fĂĽr Lesben(T)Raum und ist ein Wirklichkeit gewordener Ort fĂĽr Lesben, der Beratungsstelle, Treffpunkt und Veranstaltungsort ist.
LIBS – Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V.
LIBS e.V. ist psychosoziale Beratungsstelle und gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, den Ursachen und Folgen gesellschaftlicher Diskriminierung von lesbischen und bisexuellen Mädchen und Frauen entgegenzuwirken – sei es aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung.
Regenbogenfamilien MĂĽnchen
Die Fach- und Beratungsstelle Regenbogenfamilien setzt sich dafür ein, gesellschaftliche Bedingungen, die Regenbogenfamilien aller Farben benachteiligt, totschweigt oder unsichtbar hält, zu verändern und zu verbessern.
Rosa Strippe
Der gemeinnützige Verein Rosa Strippe befasst sich mit den individuellen und gesellschaftlichen Problemen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* Personen und intersexuellen Menschen und leistet ihnen Hilfestellungen zur Lösung ihrer Probleme.
Für einen Rückblick und spannende Zitate zur letztjährigen #theLworksout-Kampagne, schauen Sie auch gerne in unseren Beitrag zum Lesbian Visibility Day 2022.
Weitere hilfreiche Informationen und Interviews finden Sie auch in unserem Beitrag
zum Lesbian Visibility Day 2021.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen in unserer Geschäftsstelle zur Verfügung.

Heute ist Welt-Holocaust-Gedenktag!
Wir gedenken der Opfer des Nationalsozialismus und seiner menschenverachtenden Gräueltaten. In der tödlichen Ideologie der Nazis war kein Platz für Menschen, die deren Menschenbild nicht entsprachen. Sie wurden konsequent verfolgt, inhaftiert, in Konzentrationslager deportiert und massenhaft ermordet. Die organisierten Völkermorde an den europäischen Jüd_innen, die Shoah, und der Sintize und Romnja, der Porajmos, war ein einzigartiger Zivilisationsbruch in der Geschichte. Der Gedenktag der Opfer des Holocaust wird am 27. Januar begangen, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.
Zu den Verfolgten im Nationalsozialismus gehörten auch queere Menschen. Auch sie wurden von den Nazis inhaftiert und in Konzentrationslagern ermordet. Geschätzt wurden während der NS-Zeit 78.000 schwule und bisexuelle Männer ermittelt und 15.000 deportiert. 53.000 wurden zwischen 1933 und 1945 verurteilt. Lesbischen Frauen wurde keine sexuelle Selbstbestimmung zugesprochen – sie wurden als „Asoziale“ verfolgt und inhaftiert. Trans* Personen wurden unter ebendiesen Kategorien verfolgt. Die Dunkelziffer, wie viele LGBT*IQ Opfer des NS wurden ist hoch und viele wissen nicht, dass auch homosexuelle und trans* Menschen in den KZ’s ermordet wurden.
In diesem Jahr stellt der Deutsche Bundestag bei der Gedenkstunde am 27. Januar zum ersten Mal die queeren Opfer des Nationalsozialismus ins Zentrum. Als Stiftung, die sich fĂĽr LGBT*IQ-Menschen am Arbeitsplatz und deren Rechte einsetzt, begrĂĽĂźen wir dieses Novum. Insbesondere deshalb, weil der Kampf um Rechte und den Schutz durch das Gesetz fĂĽr LGBT*IQ noch lang nicht abgeschlossen sein kann.
So wurde zum Beispiel der Paragraf 175, der die Verfolgung und Inhaftierung homosexueller Menschen im NS legitimierte nach Kriegsende von der Bundesrepublik übernommen. In der BRD und der DDR wurden Homosexuelle auf dieser Grundlage noch jahrzehntelang weiter verfolgt. Homosexualität ist auch in der wiedervereinten Bundesrepublik erst seit 1994 nichtmehr strafbar.
Mehr Informationen zur Situation queerer Menschen im NS.
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Lassen Sie uns gemeinsam aktiv werden und LGBT*IQ-Themen vorantreiben.

BUNDESFREIWILLIGENDIENST BEI PROUT AT WORK
„Mir ist es wichtig, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, offen mit ihrer Sexualität umzugehen ohne Angst vor Diskriminierung.“
Nach meinem Schulabschluss 2021 stand ich vor der großen Frage, was ich mit meinem Leben eigentlich anfangen will. Mir war klar, dass ich mich nicht sofort in eine Ausbildung oder ein Studium stürzen, sondern erst ein wenig praktische Erfahrung sammeln möchte. Auf meiner Suche nach einer geeigneten BFD-Stellen habe ich PROUT AT WORK entdeckt und war sofort begeistert von der Arbeit, die die Stiftung leistet.
Warum LGBT*IQ?
Ich bin in einer Familie und einem Freundeskreis aufgewachsen, in dem das Thema LGBT*IQ zwar nicht alltäglich, aber dennoch immer wieder präsent war. Dadurch habe ich früh angefangen, mich mit den verschiedenen Dimensionen der Community und auch mit meiner eigenen Verbindung zu LGBT*IQ auseinanderzusetzen. Im Laufe der Zeit bemühte ich mich, im Alltag und auf meinen privaten Social-Media-Kanälen immer wieder auf verschiedene Awareness Tage und die Belange der LGBT*IQ-Community hinzuweisen.
Dass ich auf PROUT AT WORK als Einsatzstelle gestoßen bin, war ein großer Zufall. Die Chance, mich für dieses Thema noch stärker einsetzen zu können, wollte ich auf jeden Fall ergreifen. Mir ist es wichtig, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, offen mit ihrer Sexualität umzugehen ohne Angst vor Diskriminierung, sei es im Alltag, in der Schule oder in der Arbeit.
Inwiefern bereichert mich der Bundesfreiwilligendienst bei PROUT AT WORK?
Meine Sorge, ich könnte in der Anfangszeit mehr Arbeit für meine Kolleg_innen bedeuten, als dass ich ihnen abnehme, war vollkommen unbegründet. Schon in den ersten Wochen erhielt ich Aufgaben, die ich selbstständig bearbeiten und abschließend bei einem gemeinsamen Feedback besprechen konnte. Auf diese Weise lernte ich, dass es vollkommen in Ordnung ist, nicht sofort alles perfekt zu beherrschen und Fehler zu machen. Bei Fragen konnte ich auf alle zugehen und auch in stressigen Phasen wurde mir immer geholfen, wodurch ich mich im Team sofort wohlgefühlt habe.
Im Laufe des Jahres bekam ich die Möglichkeit, in verschiedenste Projekte und Aufgabenbereiche reinzuschnuppern. So half ich bei der Vorbereitung der jährlichen PROUT AT WORK-Konferenz, erstellte Interviews für unsere PROUT EMPLOYER und gestaltete Beiträge für Social Media und die Website.
Ich lernte, mit den verschiedenen Social-Media-Plattformen und Photoshop umzugehen. Der kreative Teil der Arbeit machte mir besonders Spaß. Schon bald waren wir „Bufdis“ für genau diese Art der externen Kommunikation größtenteils verantwortlich. Im kleinen Team sprachen wir uns ab, wie wir Postings konzipieren wollen und wann sie veröffentlicht werden. Wir erstellten den monatlichen Newsletter und hielten die Website aktuell.
Mein größtes Projekt übernahm ich im Frühling 2022, als mir die unterstützende Leitung des PRIDE DAY GERMANY zugeteilt wurde. In der Vorbereitungsphase des PRIDE DAY war ich zunächst für die „Hintergrundarbeit“ zuständig. Als dann die Hauptphase des Projekts näher rückte, zählte auch die direkte Kommunikation mit Unternehmen zu meinen Aufgaben. Am PRIDE DAY GERMANY selbst durfte ich die Koordination der verschiedenen Bereiche bestehend aus Social Media, Website und Kommunikation sogar hauptverantwortlich übernehmen. Trotz der für mich ungewohnten Verantwortung habe ich mich sehr über die Chance gefreut und einiges an Erfahrung sammeln können.
Mein Fazit:
Als ich meinen Bundesfreiwilligendienst anfing, hatte ich nur eine vage Vorstellung, wie meine Arbeit aussehen würde. Rückblickend kann ich sagen, dass das Jahr abwechslungs- und lehrreicher war, als ich es erwartet hätte. Ich habe nicht nur praktische Kenntnisse dazugewonnen, sondern auch gelernt, wie wichtig gute Zusammenarbeit ist. Die Arbeit bei PROUT AT WORK hat mir extrem viel Spaß gemacht, wozu auch die offene und entspannte Atmosphäre im Team beigetragen hat. Mich dabei gleichzeitig für mehr Gleichberechtigung der LGBT*IQ-Community einzusetzen, ist eine Erfahrung, die ich definitiv nicht missen möchte.

Update zum Thema Blutspende: Laut aktuellen Berichten soll ab dem 01. April 2023 ein weiterer Schritt gegen die Diskriminierung schwuler und bisexueller Männer sowie trans* Personen getätigt werden. Damit wird eine Bestimmung aus dem aktuellen Koalitionsvertrag erfĂĽllt. Momentan gibt es eine RĂĽckstellungsfrist von vier Monaten fĂĽr “Menschen mit sexuellem Risikoverhalten”.
Mit der neuen Regelung soll der Bundesärztekammer per Gesetz vorgeschrieben werden, innerhalb von vier Monaten in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut die Blutspende-Richtlinie so anzupassen, dass die viermonatige Rückstellungfrist von schwulen und bisexuellen Männern sowie von trans* Personen aufgrund von sexuellen Kontakten mit mehr als einer Person wegfällt. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte hierzu: „Blutspende ist eine Sache von Risikoverhalten, nicht von sexueller Orientierung. Versteckte Diskriminierung darf es auch bei diesem Thema nicht geben.“ Hiermit macht Lauterbach deutlich, dass die Rückstellung von der Blutspende ein veraltetes, diskriminierendes Konzept ist und das Risikoverhalten (in diesem Fall häufig wechselnde Sexualpartner*innen) aller Menschen gleich bewertet werden sollte.
Um was geht es dabei aber eigentlich? Lesen Sie mehr zum Thema auf unserer Website.
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Der Internationale Tag der Menschenrechte ist ein Gedenktag, der jährlich am 10. Dezember stattfindet und im nächsten Jahr sein 75. Jubiläum erreichen wird. 1948 einigte sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen auf eine Allgemeine Erklärung für Menschenrechte, welche von 48 Staaten unterzeichnet wurde.
Nach dem Ende des Nationalsozialistischen Regimes und den Grauen des zweiten Weltkrieges sollte eine umfassende Grundlage für ein weltweites Verständnis geschaffen werden, in welchem alle Menschen gleich sind.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf einen Blick:
Im Zentrum dieser Erklärung steht die universelle Gültigkeit grundlegender Rechte, die jeder Mensch von Geburt an innehat und die unabhängig sind von Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Kultur oder anderen Zugehörigkeiten.
Zu den festgehaltenen Grundsätzen gehören zum Beispiel das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, ein Verbot von Sklaverei und Folter, Gedanken-, Glaubens-, und Meinungsfreiheit, das Recht auf Bildung, Arbeit, Gesundheit und viele weitere, wie beispielsweise das Recht auf Staatsangehörigkeit und politische Teilhabe.
Zum ersten Mal in der Geschichte wurden damit Rechte ausformuliert, die für einen jeden Menschen gleich gelten sollen. Dennoch ist die allgemeine Erklärung für Menschenrechte nicht völkerrechtlich bindend. Zwar haben sich viele Staaten (wie zum Beispiel die Bundesrepublik Deutschland) entschlossen, ihre Verfassungen an den Menschenrechten auszurichten und diese damit teilweise rechtlich bindend zu machen. Eine weltweit gültige Pflicht, z.B. auch über die Vereinten Nationen hinaus, Menschenrechte einzuhalten und Organe, die eine Durchsetzung gewährleisten könnten, gibt es aber nicht.
Insbesondere vor diesem Hintergrund ist der Internationale Tag der Menschenrechte ein wichtiger Moment, um daran zu erinnern, dass diese universellen Rechte noch längst nicht universell geltend gemacht werden können. Menschenrechte sind die vielleicht wichtigste Messlatte und Grundlage, um eine demokratische Welt zu schaffen, in der alle Menschen vor Staat, Gesetz und Mitmenschen gleich sind. Deshalb machen auch wir als Stiftung klar, dass unser Thema, die Chancengleichheit von LGBT*IQ in der (Arbeits-)Welt, als ein Thema der Menschenrechte und Menschenwürde verstanden werden muss. Wir schließen uns dem diesjährigen Slogan des Internationalen Tags der Menschenrechte an und stehen ein für
„Dignity, Freedom, and Justice for All“!
Mehr zum diesjährigen Motto und dem Human Rights Day finden Sie auf der Website der Vereinten Nationen.
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Gleiche rechte fĂĽr alle?
Im ZDF Magazin Royale hat Jan Böhmermann mit trans* Feindlichkeit abgerechnet und trans* Personen eine Stimme gegeben. Dabei geht es vor allem um das Recht der freien Entfaltung für alle, welches im Grundgesetz verankert ist (vgl. Art. 2 GG). Für diese freie Entfaltung der Persönlichkeit müssen aber auch heute noch trans* Personen hart kämpfen. Denn nach dem aktuell geltenden „Transsexuellengesetz“ müssen sich diese noch stark entwürdigende und diskriminierende Verfahren zur Anpassung ihres Personenstands an ihre geschlechtliche Identität unterziehen. Erst nächstes Jahr soll das 40 Jahre alte Gesetz vom neuen Selbstbestimmungsgesetz abgelöst werden. Einige Politiker_innen und TERFS (trans excluding radical feminsits) wollen dies mit allen Mitteln verhindern und trans* Personen somit ihre eigene geschlechtliche Identität absprechen und die freie Entfaltung einschränken.
„Nicht trans-sein ist Mode – sondern transFeindlichkeit“
Abgerechnet wird besonders mit Alice Schwarzer, der Chefredakteurin der Zeitschrift Emma, welche das trans* Dasein als „Mode“ betitelt. Auch AfD-Politikerin Beatrice von Storch und ihre trans* feindliche Propaganda, welche die Existenz von trans* Menschen regelrecht leugnet, führt Böhmermann in seiner Show vor und zeigt auf, was wirklich dahintersteckt. Der Satiriker liefert Einblicke in die Strukturen und Machteinflüsse, die hinter trans* feindlichen Akteur_innen und Kampagnen stehen. Oftmals sind das nämlich ganze Netzwerke und einflussreiche Persönlichkeiten. Dazu zählen beispielsweise auch zwei Oligarchen, die mit dem russischen Präsidenten zusammenarbeiten und bis 2018 rund 188 Millionen Dollar in europäische anti-gender bzw. anti-trans* Kampagnen investiert haben oder auch die amerikanische „Alliance Defending Freedom“ (ADF), welche bisher 23 Millionen Dollar in trans* feindliche Kampagnen und Werbespots investiert hat. Hierbei werden oftmals typische trans* feindliche Argumente genutzt.
„Gewalt gegen Frauen findet meistens nicht in der Damenumkleide statt, sondern zuhause“
Böhmermann entkräftet in seiner Show die typischen Argumente gegen trans* Personen und thematisiert das beschlossene Selbstbestimmungsgesetz. So argumentiert er gegen das „Eindringen von trans* Frauen in Frauenschutzräume“ und das „Ausnutzen der Frauenquote“, indem er auf die Gewalt gegen Frauen eingeht, die meistens im eigenen zuhause stattfindet und nicht in der öffentlichen Umkleidekabine. Gegen das Ausnutzen der Frauenquote durch trans* Frauen argumentiert der Satiriker, dass Menschen es mit der „Männerquote“ doch sowieso viel leichter hätten, also für was sollte man aus diesem Grund den Personenstand ändern? Auch das oft verwendete Argument des biologischen Geschlechts entkräftet der Moderator, indem er zeigt, dass es mehr als nur zwei biologische Geschlechter gibt.
Trans* Feindlichkeit ist ein alltägliches Übel unserer Gesellschaft, welches nicht nur stark diskriminierend ist und Menschen ihre Identität absprechen möchte, sondern auch gegen das Grundgesetz verstößt. Jede_r sollte die eigene Identität zu jeder Zeit und an jedem Ort uneingeschränkt und ohne Angst vor negativen Konsequenzen und Gewalt ausleben können. Wenn Sie ihre trans* Kolleg_innen zu einem diskriminierungsfreien Alltag auch am Arbeitsplatz verhelfen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen HOW TO-Leitfaden zum Thema trans* und Transition am Arbeitsplatz.
WEITERE TIPPS FĂśR TRANS* PERSONEN
Hier auf einen Blick ein Auszug zu weiteren Hilfestellungen:
- Suchen Sie VerbĂĽndete und Role Models im Unternehmen
- Wenn möglich, legen Sie mit dem Unternehmen gemeinsam einen Kommunikations- und Vorgehensplan an.
- Ganz wichtig: Sie bestimmen das Tempo!
- Vernetzen Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk, falls ein solches vorhanden ist. Wir haben eine Liste von LGBT*IQ-Netzwerken in Unternehmen und Organisationen zusammengestellt.
TIPPS FĂśR UNTERNEHMEN UND ALLIES
- Ein Transition Guide gibt klar vor, wer zuständig ist. Beachte: die trans* Person bestimmt das Tempo und ob eine Maßnahme umgesetzt werden soll. Jede Transition ist individuell
- Namens- und Pronomenänderung schon vor amtlicher Enscheidung ermöglichen
- Schulungen sensibilisieren HR und Führungskräfte
- Aufbau und Stärkung eines internen LGBT*IQ-Netzwerk mit eigenen Ansprechpartner_innen für trans*
- Informieren Sie sich ĂĽber das Thema trans*
- Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache, fragen Sie nach den Pronomen einer Person, damit sie die von der trans* Person gewählten und nicht deren Deadname verwenden. Unter Deadname versteht man den alten, ablegten Namen einer trans* Person.
- Stellen Sie nur Fragen, die Sie auch selbst beantworten wĂĽrden
- Setzen Sie sich bewusst fĂĽr die Rechte und gegen die Diskriminierung von trans* Personen ein
Beratungsstellen
BUNDESVERBAND TRANS*
„Der Bundesverband Trans* (BVT*) versteht sich als ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen, Verbänden und Initiativen auf Regional-, Landes- und Bundesebene, deren gemeinsames Bestreben der Einsatz für geschlechtliche Vielfalt und Selbstbestimmung und das Engagement für die Menschenrechte im Sinne von Respekt, Anerkennung, Gleichberechtigung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gesundheit von trans* bzw. nicht im binären Geschlechtersystem verorteter Personen ist.“
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TRANSIDENTITÄT UND INTERSEXUALITÄT E.V.
„Die dgti hat sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz von Transidenten innerhalb der Gesellschaft zu fördern und deren Stigmatisierung entgegenzuwirken. Sie soll Betroffene und Interessierte beraten und betreuen, sofern dies gewünscht wird. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit sollte die (Re-)Integration von Betroffenen in den Arbeitsprozess sein, um so der Gefahr des sozialen Abstiegs zu begegnen, der heutzutage noch mit dem sozialen Wechsel verbunden ist. Sie tritt für mehr Offenheit der eigenen Identität gegenüber ein und trägt der Vielfalt menschlichen Daseins Rechnung.“
TRANSMANN E.V.
„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“
TRANSINTERQUEER E.V.
„TrIQ ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darüber hinaus einsetzt.“
TRANS*INTER*BERATUNGSSTELLE
„Das Projekt der Münchner Aids-Hilfe e.V. ist gleichermaßen für trans* und inter* Menschen sowie deren Angehörige und Freund_innen da.“
TGEU
„TGEU ist eine mitgliederbasierte Organisation, die im Jahr 2005 gegründet wurde. Seitdem ist TGEU stetig gewachsen und hat sich mit 157 Mitgliedsorganisationen in 47 verschiedenen Ländern als legitime Stimme für die trans* Gemeinschaft in Europa und Zentralasien etabliert.“

Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag, welcher seit 1988 die Stigmata rund um HIV und AIDS beseitigen, die Rechte betroffener Personen bekräftigen sowie Sichtbarkeit für Menschen, die an den Folgen von HIV und AIDS gestorben sind, schaffen soll.
Etwa 38 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV, jedoch haben bei weitem nicht alle Zugang zu wichtigen Medikamenten. Die Zahlen von betroffenen Menschen variieren von Land zu Land. Zu den besonders Betroffenen zählen beispielsweise junge Frauen im südlichen Afrika, sowie in zahlreichen anderen Ländern benachteiligte oder verfolgte Personengruppen wie schwule Männer, intravenös Drogen konsumierende Menschen, Sexarbeiter_innen oder Menschen in Haft. Jedoch auf der gesamten Welt erfahren Betroffene im alltäglichen Leben Diskriminierung.
Nicht nachweisbar = Nicht ĂĽbertragbar
Heutzutage ist eine HIV-Diagnose für Betroffene kein Todesurteil mehr, denn mit der entsprechenden Behandlung können HIV-positive Personen ein Leben führen wie jede_r andere auch. Zudem kann durch die Einnahme von Medikamenten die Reproduktion des HIV-Virus soweit stabil unterdrückt werden, dass Betroffene auch beim Sex das Virus nicht mehr übertragen.
Dieses Jahr findet der Welt-Aids-Tag unter dem Motto „Equalize“ (deutsch: Ungleichheiten beenden; gleichstellen) statt und soll vor allem ein gemeinsames Miteinander, ganz frei von Vorurteilen sowie Ausgrenzung schaffen und betonen, dass soziale Ungleichheiten die HIV-Epidemie verstärken.
Auch Arbeitgeber_innen können sich gegen die Diskriminierung von HIV- und AIDS-Betroffener stark machen und somit herrschende Ungleichheiten am Arbeitsplatz beseitigen. Zu diesem Zweck wurde 2019 die Deklaration #positivarbeiten ins Leben gerufen, welche schon von mehr als 155 Unternehmen, Verbände, Städte, Ministerien und Betriebe unterzeichnet wurde.
Kritische Massen bewegen
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Am 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen.
An dieser Stelle ist aber zu erinnern, dass alle als weiblich gelesenen Personen und andere von patriarchaler Gewalt betroffen sein können.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist sexuelle und häusliche Gewalt auch heute noch die meist vorkommende Menschenrechtsverletzung, und in den letzten Jahren nimmt die Gewalt sogar zu.
“In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt.”
Jede Stunde erleben ungefähr 13 Frauen, Mädchen oder weiblich gelesenen Personen in Deutschland Gewalt in der Partnerschaft. Die Dunkelziffer ist leider noch höher. Nicht jede Diskriminierungserfahrung ist gleich, Vergleich sind unangebracht. Dennoch sollte bemerkt werden, dass bestimmte Menschen/ Minderheiten eine Doppelbelastung erfahren (Intersektionalität), zum Beispiel Menschen mit Behinderung, oder die Unterdrückung lesbischer Frauen mit Sexismus und Homofeindlichkeit.
Sagen Sie NEIN zu Gewalt. In konkreten Fällen gibt es folgende deutschlandweite Beratungs- und Anlaufstellen:
- Hilfetelefon (17 Sprachen): 08 000 116 016, hilfetelefon.de
- Polizei: 110
- Heimwegtelefon: 030 12074182
- Opfer-Telefon: 116 006, www.weisser-ring.de
Erfahren Sie weitere hilfreiche Informationen
und Anlaufstellen rund um das Thema ‘Häusliche Gewalt’.

Am 18. November beschloss das Bundeskabinett den Aktionsplan „Queer Leben“, womit ein zentrales Vorhaben des Koalitionsvertrags erfüllt wurde. Festgelegt wurden verschiedene Vorhaben zur Akzeptanz sowie zum Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Es wurden Vorhaben für die folgenden sechs Themenbereiche festgelegt:
- Rechtliche Anerkennung
- Teilhabe
- Sicherheit
- Gesundheit
- Stärkung der Beratungs- und Communitystrukturen
- Internationales
Hierbei wurden neben Themen wie dem Selbstbestimmungsgesetz, der Reform des Abstammungsgesetz sowie der Blutspende, auch unter dem Punkt “Teilhabe” weitere fĂĽr den Arbeitskontext wichtige Thematiken aufgegriffen. Dazu zählen folgende MaĂźnahmen:
- Ausbau der Themensäule Vielfalt im Rahmen der Initiative „Neue Qualität der Arbeit (INQA)“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS);
- Forschungsprojekte zur Situation/Diskriminierung von LSBTIQ* in der Arbeitswelt sowie die Verbesserung der Förderung von Projekten für Akzeptanz;
- Erarbeitung eines Leitfadens für Arbeitgebende, der die Handlungsempfehlungen zweier Studien zum Thema „Dritte Option“ für die Verwendung im betrieblichen Alltag gut verständlich aufbereitet;
- Sensibilisierung von Arbeitgebenden, Ausbildenden, Beschäftigtenvertretungen für die Belange von LSBTIQ*-Beschäftigten und Bewerbenden;
- UnterstĂĽtzung der Sensibilisierung fĂĽr den Bereich LSBTIQ* in der betrieblichen Ausbildung;
- Etablierung eines Dialogprozesses (Bundesregierung, Länder, Tarifparteien, kirchliche Arbeitgebende) über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von LSBTIQ* in Einrichtungen von Kirchen und Religionsgemeinschaften;
- Förderung von Diversity Management im öffentlichen Dienst des Bundes;
Zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Bundesverwaltung:
- Entwicklung einer internen Diversitätsstrategie-Bund (inkl. Schaffung von Weiterbildungsangeboten, Unterstützung des Aufbaus und der Vernetzung von Mitarbeitenden-Netzwerken und einer Strategie für diversitätssensible Personalauswahlverfahren);
- Implementierung der Vielfaltsthematik (einschl. LSBTIQ*/Geschlechtsidentität) in der Aus-, Weiter- und Fortbildung (z.B. Qualifizierungsmaßnahmen durch das Bundesministerium der Verteidigung [BMVg] in der zivilen und militärischen Ausbildung sowie durch das Auswärtige Amt in der Ausbildung im Auswärtigen Dienst);
- Regelmäßige Stärkung der Aufklärungs- und Beratungskompetenz des Sozialdienstes in der Bundeswehr zur Vielfaltsthematik;
- Durchführung systematischer Ausgangsanalysen zur Situation von LSBTIQ* (z.B. mithilfe von Beschäftigtenbefragungen);
- Sensibilisierung von Beschäftigten zu impliziten Vorurteilen und Integration in Kompetenzanforderungen/Kompetenzmodellen;
- Sensibilisierung und ggf. Schulung von Beschäftigten, die an Einstellungsprozessen beteiligt sind;
FĂĽr weitere Informationen zum Aktionsplan Queer Leben schauen Sie gerne beim Bundesministerium fĂĽr Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorbei.
PROUT AT WORK begrĂĽĂźt den Aktionsplan “Queer leben”
“Neben Themen wie dem ĂĽberfälligen Selbstbestimmungsgesetz, der Reform des Abstammungsgesetzes sowie einer Reform der Blutspende wurden im Aktionsplan auch weitere fĂĽr den Arbeitskontext wichtige Aspekte aufgegriffen, die wir sehr begrĂĽĂźen und die fĂĽr unsere Arbeit wichtige Impulse setzen.”, so Albert Kehrer, Vorstand von PROUT AT WORK.

Für weitere Informationen rund um trans* am Arbeitsplatz, die dritte Option und andere arbeitsplatzrelevante LGBT*IQ-Themen, empfehlen wir Ihnen unsere kostenlosen HOW TO-Leitfäden.
Trans* Awareness Week und Trans Day of Remembrance
Die Woche vom 14.-20. November 2022 ist trans* Awareness Week. Hierbei geht es vor allem darum Sichtbarkeit fĂĽr die trans* Community zu schaffen und auf Probleme aufmerksam zu machen, denen trans* Menschen jeden Tag entgegentreten mĂĽssen. Zu Ende geht diese Woche am 20. November mit dem trans* Day of Remembrance, welcher als internationaler Gedenktag fĂĽr trans* Personen gilt, die im letzten Jahr durch trans*feindliche Gewalt zu Tode gekommen sind. Aus diesem Anlassen rufen wir zur Solidarisierung und zum aktiven Einsatz fĂĽr die Rechte von trans* Menschen auf und fordern dies auch von seiten der Politik.
Um der Geschichte der trans* Community Sichtbarkeit zu verleihen, stellen wir euch in diesem Beitrag fĂĽnf historische trans* Pionier_innen vor.

Alan L. Hart (*1880 †1962)
Alan L. Hart war ein trans* Mann, der nicht nur als erste Person in den USA eine vollständige Gebärmutterentfernung erhielt, sondern war Alan auch Schriftsteller, Forscher und Arzt, welcher durch moderne Röntgendiagnosen mehreren tausend Tuberkuloseerkrankten das Leben rettete.
Dora (Dorchen) Richter (*1891 †unbekannt)
Ebenso Dora „Dorchen“ Richter ist heute eine historisch wichtige trans* Frau. Sie war die erste bekannte Person Deutschlands, die sich zwischen 1922 und 1931 einer kompletten Geschlechtsangleichung unterzog. Dorchen arbeitete als Hausangestellte neben einigen anderen trans* Personen für Magnus Hirschfeld, dem Leiter des Berliner Institutes für Sexualwissenschaften, bis dieses 1933 von einem Nazimob angegriffen und zerstört wurde. Unklar ist jedoch ob Dora bei diesem Angriff ermordet wurde, oder im Laufe der nächsten Jahre durch Nazis ums Leben kam, denn ab diesem Tag gab es keine weiteren Aufzeichnungen von ihr.


Lucy Hicks Anderson (*1886 †1954)
Eine echte trans* Pionierin ihrer Zeit war auch Lucy Hicks Anderson. Schon als kleines Kind sagte sie ihren Eltern, dass sie lieber Mädchen sein und Lucy genannt werden wollte. Lucy heiratete zwei Männer in ihrem Leben und kämpfte für dessen rechtliche Wirksamkeit, da sie bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurde. Dies machte sie zu einer sehr frühen Kämpferin für die Ehe für alle sowie für die Rechte von trans* Menschen.
Willmer “Little Axe” Broadnax (*1916 †1992)
Auch Willmer Broadnax, einer der ersten aufgezeichneten POC trans* Männer in den USA, ist eine spannende trans* Persönlichkeit, obwohl dies bis zu seinem Tod kaum jemand wusste. Erst nach dem er in einem Streit von seiner Partnerin erstochen wurde, stellte sich bei der Autopsie heraus, dass er ein trans* Mann war. Willmer war in seiner Lebenszeit keine unbekannte Person, er war ein national berühmter und beliebter Gospelsänger, bekannt unter seinem Spitznamen „Little Axe“.


Toni Simon (*1887 †1979)
Toni Simon würden wir in der heutigen Zeit als deutsche_r Pionier_in der Nicht-Binärität bezeichnen. Anlässlich Tonis siebzigsten Geburtstages wurde 1956 eine Kollage von Tonis verschiedenen Lebensphasen erstellt, welche dann auch als Postkarte versendet wurde. Darin ist Toni in für diese Zeit verschiedenen Geschlechterrollen zu sehen, vor allem zu beginn steckte Toni eher in männlichen Militäruniformen und Anzügen. Als Toni dann älter wurde wurden es dann vermehrt ausgefallene Kleider. Hiermit wollte Toni vor allem die Regeln der Binarität brechen und beweisen, dass man diese Grenzen auch überschreiten kann.
Weitere Tipps fĂĽr trans* Personen
Die zitatgebenden Personen bieten bereits einen Einblick in Unterstützungsmöglichkeiten. Hier auf einen Blick ein Auszug zu weiteren Hilfestellungen:
- Suchen Sie VerbĂĽndete und Role Models im Unternehmen
- Wenn möglich, legen Sie mit dem Unternehmen gemeinsam einen Kommunikations- und Vorgehensplan an.
- Ganz wichtig: Sie bestimmen das Tempo!
- Vernetzen Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk, falls ein solches vorhanden ist. Wir haben eine Liste von LGBT*IQ-Netzwerken in Unternehmen und Organisationen zusammengestellt.
Tipps fĂĽr Unternehmen und Allies
- Ein Transition Guide gibt klar vor, wer zuständig ist. Beachte: die trans* Person bestimmt das Tempo und ob eine Maßnahme umgesetzt werden soll. Jede Transition ist individuell
- Namens- und Pronomenänderung schon vor amtlicher Enscheidung ermöglichen
- Schulungen sensibilisieren HR und Führungskräfte
- Aufbau und Stärkung eines internen LGBT*IQ-Netzwerk mit eigenen Ansprechpartner_innen für trans*
- Informieren Sie sich ĂĽber das Thema trans*
- Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache, fragen Sie nach den Pronomen einer Person, damit sie die von der trans* Person gewählten und nicht deren Deadname verwenden. Unter Deadname versteht man den alten, ablegten Namen einer trans* Person.
- Stellen Sie nur Fragen, die Sie auch selbst beantworten wĂĽrden
- Setzen Sie sich bewusst fĂĽr die Rechte und gegen die Diskriminierung von trans* Personen ein
Beratungsstellen
Bundesverband trans*
“Der Bundesverband Trans* (BVT*) versteht sich als ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen, Verbänden und Initiativen auf Regional-, Landes- und Bundesebene, deren gemeinsames Bestreben der Einsatz fĂĽr geschlechtliche Vielfalt und Selbstbestimmung und das Engagement fĂĽr die Menschenrechte im Sinne von Respekt, Anerkennung, Gleichberechtigung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gesundheit von trans* bzw. nicht im binären Geschlechtersystem verorteter Personen ist.”
Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.
“Die dgti hat sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz von Transidenten innerhalb der Gesellschaft zu fördern und deren Stigmatisierung entgegenzuwirken. Sie soll Betroffene und Interessierte beraten und betreuen, sofern dies gewĂĽnscht wird. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit sollte die (Re-)Integration von Betroffenen in den Arbeitsprozess sein, um so der Gefahr des sozialen Abstiegs zu begegnen, der heutzutage noch mit dem sozialen Wechsel verbunden ist. Sie tritt fĂĽr mehr Offenheit der eigenen Identität gegenĂĽber ein und trägt der Vielfalt menschlichen Daseins Rechnung.”
Transmann e.V.
„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“
TransInterQueer e.V.
“TrIQ ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich fĂĽr trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darĂĽber hinaus einsetzt.”
Trans*Inter*Beratungsstelle
„Das Projekt der Münchner Aids-Hilfe e.V. ist gleichermaßen für trans* und inter* Menschen sowie deren Angehörige und Freund_innen da.“
TGEU
“TGEU ist eine mitgliederbasierte Organisation, die im Jahr 2005 gegrĂĽndet wurde. Seitdem ist TGEU stetig gewachsen und hat sich mit 157 Mitgliedsorganisationen in 47 verschiedenen Ländern als legitime Stimme fĂĽr die trans* Gemeinschaft in Europa und Zentralasien etabliert.”