Lesbian Visibility Day 2022

Kampagnenfoto mit Slogan "Visibiles #theLworksout"

Kampagne: #theLworksout zum diesjährigen Lesbian Visibility Day

Lesbische Personen und auch bisexuelle Frauen werden oft nicht wahrgenommen, man spricht von Lesbian Invisibility. Es gibt bis heute wenige sichtbare lesbische Vorbilder – insbesondere im Business-Kontext. In vielen Netzwerken sind lesbische Personen in der Minderzahl. Dadurch fehlen die Bezugspersonen für neue und jüngere Kolleg_innen. Durch die netzwerk- und branchenübergreifende Kampagne #theLworksout am 26. April, können wir die offen lesbischen Personen stärken und gemeinsam durch eine große Anzahl an Teilnehmer_innen Sichtbarkeit schaffen sowie die Vielfalt lesbischer Personen verdeutlichen.

Wie kann ich an der Aktion teilnehmen?
  • Informieren und sprechen Sie lesbische Personen aus dem eigenen Netzwerk und darüber hinaus an, um sie auf die Aktion aufmerksam zu machen
  • Erstellen Sie ein Porträtfoto mit Hilfe der Vorlagen, egal ob ausgedruckt oder digital mit dem Tablet. Gerne können Sie die Vorlage auch in bspw. Graustufen nutzen. (Klären Sie im Vorfeld unbedingt ab, ob Sie das Unternehmenslogo der_des Arbeitgeber_in zusammen mit der Vorlage nutzen dürfen. Stattdessen können Sie den Unternehmensnamen verwenden oder die Vorlage ohne Unternehmensangabe nutzen.)
  • Posten Sie ihr eigenes Kampagnenfoto am 26. April 2022 ab 10:00 Uhr mit den jeweiligen Hashtags und Taggings auf denen von Ihnen genutzten Social Media Kanälen
Hashtags

#theLworksout
#LesbianVisibilityDay
#LesbianVisibility
#LesbischeSichtbarkeit
#LGBTIQBusinessLadies
#ProutAtWork
#LGBTIQRoleModels
#FlaggeFürVielfalt

Taggings

PROUT AT WORK
Facebook: @PrOut@Work
Instagram: @proutatwork
LinkedIn: @PROUT AT WORK-Foundation
Twitter: @proutatwork

Ggf. eigenes Unternehmen

Positionieren Sie sich und Ihr Unternehmen als Unterstützer_in der Kampagne und für lesbische Sichtbarkeit und rufen Sie Mitarbeiter_innen zur Teilnahme auf.
Die Kampagne wurde gemeinsam von der PROUT AT WORK-Foundation und LGBT*IQ-Unternehmensnetzwerken initiiert. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) unterstützt die Aktion.

Lesbian Visibility Day 2022

Seit 2008 wird der Lesbian Visibility Day am 26. April gefeiert. Der Awareness Day soll die komplexen Lebenswirklichkeiten lesbischer Personen sichtbar machen und ihnen die oftmals fehlende Aufmerksamkeit und Anerkennung schenken, die sie verdienen. Das Wort ‚lesbisch‘ geht auf die antike griechische Dichterin Sappho zurück, die auf der Insel Lesbos lebte und in ihren Werken die Liebe und Leidenschaft zwischen Frauen thematisierte. Als ‚lesbisch‘ bezeichnen sich oft weiblich sozialisierte Personen, die sich romantisch und/oder sexuell zu anderen weiblich sozialisierten Personen hingezogen fühlen. Dazu zählen auch trans*, inter*, non-binäre und agender Personen.

Im Rahmen des Awareness Days haben wir lesbische Personen gefragt, was getan werden kann, um lesbische Sichtbarkeit am Arbeitsplatz zu verstärken. Viele Antworten mit konkreten Möglichkeiten finden Sie hier zusammengetragen.

Foto von Anna Pavlitschek
Anna Pavlitschek (sie/ ihr), Projektleiterin im Bereich der Rewe Beschaffungslogistik und Sprecherin von DI.To, dem LGBT*IQ-Netzwerk der Rewe Group

„Lesbische Sichtbarkeit kann nur gesteigert werden, wenn sich lesbische Frauen auch in Ihrem Arbeitsalltag offen zu Ihrer Sexualität bekennen, bzw. kein Geheimnis darum machen. Der natürlich offene Umgang mit unserem Privatleben, ob am Kaffeeautomaten oder im Meeting, ist der Schlüssel. Gerade von lesbischen Frauen in Führungspositionen wünsche ich mir eine gewisse Vorbildfunktion.“

Daniela Leonbacher (sie/ ihr), Sachbearbeiterin, ERGO Reiseversicherung

„LGBT+ Netzwerke in Unternehmen können einen wichtigen Beitrag leisten, um das L in LGBT+ sichtbar zu machen. Mit dem Pride@ergo Netzwerk stehen wir für Toleranz und Offenheit, wir zeigen Gesicht und wollen aufklären. Ich denke ein Netzwerk in einem Unternehmen leistet einen enormen Beitrag um lesbische Frauen zu stärken und zu unterstützen.“

Foto von Daniela Leonbacher
Foto von Angela Andresen
Angela Andresen (sie/ihr), Group Compliance, AML FI Quality Assurance, Commerzbank AG/ Sprecherin von ARCO, dem LGBT*IQ Netzwerk der Commerzbank AG

„Es wird immer noch zu sehr in Schubladen gedacht. Man sollte z. B. nicht automatisch  nach dem (Ehe)Partner fragen. Die Nutzung einer inklusiven Sprache würde die Hemmschwelle für Outings signifikant senken.“

Sonja Falger (sie/ihr), Chapter Lead im Bereich Customer Relationship Mgmt., Commerzbank AG / Sprecherin von ARCO, dem LGBT*IQ Netzwerk der Commerzbank AG

„Wichtig sind lesbische Vorbilder im Unternehmen, um ungeouteten Frauen die Angst zu nehmen. Auch die Teilnahme an Aktionen wie #theLworksout zeigt die Vielfalt lesbischer Frauen am Arbeitsplatz.“

Foto von Sonja Falger
Foto von Jay Siegmann
Jay Siegmann (They/ Them), Geschäftsführende Person, Vitaminwelten GmbH

„Ich wünsche mir, mit meinem selbstbestimmten und authentischen Selbst, wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Damit dies Realität wird, schaffe ich Sichtbarkeit. So trage ich z.B. immer ein prominentes Regenbogen-Accessoire. Das macht mich verletzlich und angreifbar. Ja, und ich erfahre auch mal negative Reaktionen. In der Summe überwiegen die bereichernden Momente indes bei Weitem. Zu Leben heißt zu fühlen, und zu Fühlen ist Verletzlichkeit. Das habe ich akzeptiert. Ich gewähre einen Vertrauensvorschuss, und bemühe mich in jeder Situation um eine positive Grundhaltung. Diese ist von Freundlichkeit, Mitgefühl und einer tiefempfundenen Menschlichkeit geprägt. Meine Handlungen bestimmen, wie die Welt mich sieht, nicht umgekehrt. Ich habe beschlossen voranzugehen, und hoffe das andere folgen. In meinem privaten und beruflichen Umfeld erlebe ich, dass es funktioniert und sich Denkmuster ändern. Ich bin wirksam und sichtbar. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude.“

Jovana Scheffer (sie/ihr), Kapazitätsmanagement Audit bei der KPMG AG

„Ich hatte nie ein “typisches“ Coming Out am Arbeitsplatz. Als ich vor über 6 Jahren bei der KPMG angefangen habe, bin ich vom ersten Tag an offen mit meiner sexuellen Identität umgegangen. Ich wollte mich in meinem Arbeitsumfeld nicht verstecken und wollte authentisch sein. Als Netzwerkkoordinatorin unseres LGBT*IQ-Netzwerkes „PriDE@KPMG & Friends“ möchte ich, gemeinsam mit meinen Netzwerkkolleg:innen, Menschen zusammen bringen und ihnen eine Plattform für den Austausch bieten. Wir geben allen die Möglichkeit, sich zu engagieren und leisten einen Beitrag zur Unternehmenskultur. Dadurch schaffen wir ein offenes und vorurteilfreies Arbeitsklima, in dem alle sie selbst sein können!“

Foto von Jovana Scheffer
Foto von Kerstin Sauer
Kerstin Sauer (Sie/ ihr), Director NCE Formulation Sciences & Operations, Abbvie Deutschland GmbH & Co. KG

„Ende 2020 hat AbbVie eine Kampagne zum Thema Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Kampagne habe ich gemeinsam mit einigen Kolleg*innen ein AbbVie Germany Pride Mitarbeiternetzwerk gegründet. Durch meine aktive Mitarbeit in diesem Netzwerk bin ich als lesbische Führungskraft für Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen sichtbar. Geoutet hatte ich mich schon ein paar Jahre früher und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht und mein offener Umgang mit meiner homosexuellen Beziehung hat mir bisher viele gute und interessante Gespräche beschert. Außerhalb der Werkstore ist es leider noch nicht selbstverständlich, dass homosexuelle Menschen die gleichen Vorteile und Akzeptanz genießen wie heterosexuelle Menschen. Mit der AbbVie Germany Pride Gruppe machen wir auf die Herausforderungen der LGBTQ+ Community aufmerksam und bieten Informationen für alle interessierten Kolleg*innen. Ich selbst möchte als gutes Beispiel beim Thema Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion vorangehen und Mut machen, dass es in unserer Firma keinen Grund gibt, sich zu verstellen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass alle Kolleg*innen ein Gefühl der emotionalen Sicherheit und Zugehörigkeit im Unternehmen haben und sie so akzeptiert werden, wie sie sind.“

Claudia Seyler (sie/ihr), Principal Clinical Supplies Project Manager, AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG

„Als Teil des Core Teams des LGBT*IQ-Netzwerkes AbbVie Pride Germany ist es meinen Kolleg:innen und mir besonders wichtig, dass alle Mitarbeitenden bei AbbVie ihr authentisches Selbst mit zur Arbeit bringen können. Unsere Untergruppen befassen sich vor allem damit die Firmenkultur und die Sichtbarkeit des Unternehmens bezüglich Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion sowohl nach innen als auch nach außen voranzubringen und vorhandene Hürden abzubauen. Dies gilt insbesondere für lesbische Frauen im Unternehmen, von denen viele immernoch nicht offen geoutet sind. Als aktives Vorbild möchte ich ihnen Mut machen und sie auf ihrem Weg unterstützen. Mit Aktionen wie dieser zum heutigen Lesbian Visibility Day möchten wir lesbische Vielfalt sichtbar machen und zeigen, wie erfolgreich wir gemeinsam sein können.“

Foto von Claudia Seyler

Tipps für lesbische Personen

Ein lesbisches Coming Out kann auch heute immer noch mit Schwierigkeiten und Diskriminierungserfahrungen verbunden sein. Wenn es Ihnen hilft,

  • Suchen Sie sich Verbündete / Role Models im Unternehmen.
  • Vernetze Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk.
  • suchen Sie sich Unterstützung im Umgang mit unpassenden Kommentaren oder diskriminierendem Verhalten.
  • Denken Sie immer daran: Sie bestimmen den Zeitpunkt und die Art Ihres Coming Outs.

Tipps Für Unternehmen

  • Für Unconscious Bias sensibilisieren
  • Klare Anforderungsprofile schaffen
  • Einstellungsverfahren anonymisieren
  • Aufbau / Stärkung des internen LGBT*IQ-Netzwerks

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Punkten sind in der Studie „The L-Word in Business“ zu finden. Diese beschäftigt sich mit der Situation lesbischer Frauen in der Arbeitswelt – mit Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber_innen.

TIpps für Allies

  • Informieren Sie sich über lesbische Themen.
  • Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache.
  • Fetischisieren Sie keine lesbischen Beziehungen.
  • Setzen Sie sich für die Rechte und gegen die Diskriminierung von lesbischen Personen ein. Unterstützen Sie beispielsweise die Aktion nodoption, die sich gegen die Stiefkindadoption bei Regenbogenfamilien und für die Anerkennung der Elternschaft einsetzt.

Beratungsstellen

Lesbenberatung Berlin

Die Lesbenberatung ist ein offener Ort für Frauen, Mädchen, Trans* und Inter* in unterschiedlichen Lebenssituationen. 

LesMigras

LesMigraS ist der Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V.

Letra

LeTRa steht für Lesben(T)Raum und ist ein Wirklichkeit gewordener Ort für Lesben, der Beratungsstelle, Treffpunkt und Veranstaltungsort ist.

LIBS – Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V.

LIBS e.V. ist psychosoziale Beratungsstelle und gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, den Ursachen und Folgen gesellschaftlicher Diskriminierung von lesbischen und bisexuellen Mädchen und Frauen entgegenzuwirken – sei es aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung.

Regenbogenfamilien München

Die Fach- und Beratungsstelle Regenbogenfamilien setzt sich dafür ein, gesellschaftliche Bedingungen, die Regenbogenfamilien aller Farben benachteiligt, totschweigt oder unsichtbar hält, zu verändern und zu verbessern.

Rosa Strippe

Der gemeinnützige Verein Rosa Strippe befasst sich mit den individuellen und gesellschaftlichen Problemen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* Personen und intersexuellen Menschen und leistet ihnen Hilfestellungen zur Lösung ihrer Probleme.

qa2px

Weitere hilfreiche Informationen und Interviews finden Sie auch in unserem Beitrag
zum Lesbian Visibility Day 2021.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen in unserer Geschäftsstelle zur Verfügung.