IDAHOBIT 2022

Der diesjährige IDAHOBIT und #MyStory

Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans* Feindlichkeit (IDAHOBIT) wird seit 2005 jährlich am 17. Mai begangen, um auf die Diskriminierung der LGBT*IQ Community hinzuweisen, Awareness für bestehende Ungleichheitsstrukturen zu schaffen und sich gemeinsam für Vielfalt und Toleranz zu positionieren. Der 17. Mai kennzeichnet den Tag, an dem die WHO 1990 Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten strich.

Wir wollen heute und jeden Tag im Jahr die bunte Vielfalt der LGBT*IQ-Community feiern und haben deshalb das Format “MyStory” ins Leben gerufen. Das Format gibt all den individuellen Geschichten, die queere Menschen tagtäglich erleben eine Bühne, denn wir sind der Meinung, dass jede_r etwas inspirierendes zu erzählen hat. Wir starten heute schon mit vier bewegenden Stories.

IDAHOBIT 2022

Facts

Studien belegen, dass arbeitsplatzrelevante Diskriminierungserfahrungen immer noch zum Alltag von vielen LGBT*IQ-Menschen gehören. Die 2020 veröffentliche Studie „Inter* im Office?!“ Die Arbeitssituation von inter* Personen in Deutschland unter differenzieller Perspektive zu (endo) LSBTQ+ Personen.” von Prof. Dr. Dominic Frohn stellt fest, dass 37,7% der Befragten (endo*) trans* und/oder nicht-binären Personen, ca. 30% der inter* Befragten und ca. 20& der (endo* cis) LSB+ Personen direkt arbeitsplatzrelevante Diskriminierung , in Form von z.B. Absage des Arbeitsplatzes, Versetzung oder Kündigung, erfahren.

So ist es nicht verwunderlich, dass laut einer Umfrage der Boston Consulting Group (2018/19) 22% der Befragten ein Coming Out am Arbeitsplatz als potenzielles Karriererisiko sehen. 42% würden ihre Führungskraft bezüglich der eigenen sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität anlügen. Mehr Hintergrundinformationen und Studien zu LGBT*IQ (am Arbeitsplatz)

Support

Die Diskriminierung von LGBT*IQ-Menschen zeigt sich neben dem Arbeitsplatz auch noch deutlich auf weiteren gesellschaftlichen Ebenen. Setzen Sie sich mit diesen Themen auseinander und machen sich bestehenden Ungleichheitsstrukturen bewusst. Nur durch das Bewusstmachen dieser Strukturen und Missstände können auch Sie einen aktiven Teil zu deren Abbau beitragen. Die hier genannten Punkte stellen nur einen Auszug und keine vollständige Liste von Möglichkeiten dar, mit denen Sie Ihr Engagement für LGBT*IQ-Chancengleichheit und gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans* Feindlichkeit starten können.

BLutspende

Bis heute werden schwule, bisexuelle und trans* Männer faktisch nicht zur Blutspende zugelassen. Die Richtlinie Hämotherapie der Bundesärztekammer besagt in ihren Anforderungen, dass „Personen, deren Sexualverhalten ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten wie HBV, HCV oder HIV birgt“, für vier Monate kein Blut spenden dürfen. Bringen Sie beispielsweise Ihr Unternehmen dazu unser Positionspapier Blutspende zu unterzeichnen und sich weiteren Unerzeichner_innen anzuschließen.

EU LGBT*IQ Freedom Zone

2020 erklärten einige polnische Gemeinden und Städte ihre Region als so genannte “LGBT-freie Zonen”. Die Einrichtung von ganzen Regionen, in denen laut der Unterzeichner_innen keine LGBT*IQ-Menschen leben, ist ein klarer Angriff auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und inter* Menschen. Das Europaparlament hat als Reaktion darauf in einem ersten Schritt die EU als “LGBTIQ Freedom Zone” erklärt, um ein deutliches Zeichen gegen die homophobe Rhetorik und Stimmungsmache gegen sexuelle Minderheiten in Polen, zu setzen. Informieren Sie sich zum aktuellen Geschehen diesbezüglich.

Selbstbestimmungsgesetz

Das aktuell geltende “Transsexuellengesetz” (TSG) ist zutiefst diskriminierend und soll durch das Selbstbestimmungsgesetz ersetz werden. “Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat einen Gesetzentwurf „zur Aufhebung des Transsexuellengesetzes und Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes“ (19/19755) vorgelegt”.

Grundgesetz für Alle

Fordern Sie die Ergänzung des Artikels 3 GG, denn LGBT*IQ-Menschen sind durch den Artikel 3 im Grundgesetz immer noch nicht geschützt. Viele Menschen aus der LGBT*IQ-Community erleben Benachteiligung, Ausgrenzung und Hassgewalt. Ein Schutz durch das Grundgesetz empfinden wir als unentbehrlich und somit gehört PROUT AT WORK zu den Erstunterzeichnenden des Appells „Ein Grundgesetz für Alle“. Unterschreiben Sie auch jetzt noch die passende Petition oder kontaktieren sie passende Abgeordnete.

Rechtliche Gleichstellung von queeren Familien

Setzen Sie sich für die Rechte und gegen die Diskriminierung von lesbischen Personen ein. Im Vergleich zu Kindern von heterosexuellen Paaren, muss die zweite Mutter ihr Kind erst adoptieren, um für eine rechtliche Absicherung zu sorgen – selbst wenn die Eltern verheiratet sind. Unterstützen Sie beispielsweise die Aktion nodoption, die sich gegen die Stiefkindadoption bei Regenbogenfamilien und für die Anerkennung der Elternschaft einsetzt.

MyStory

Wir sammeln Geschichten, die bewegen, unterhalten, inspirieren. Lest unsere ersten vier Geschichten schon heute und seid gespannt auf viele weitere!

Beratungsstellen

LesMigras

“LesMigraS ist der Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V.”

Gladt e.v.

“GLADT ist eine Selbstorganisation von Schwarzen und of Color Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queere Menschen in Berlin, die sich gegen Rassismus, Sexismus, Trans*- und Homofeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit sowie andere Formen von Diskriminierung einsetzt und ein vielfältiges Beratungsangebot anbietet.”

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

“Das Beratungsteam mit Jurist_innen kann Sie über Ihre Rechte in einem Fall von Diskriminierung oder sexueller Belästigung informieren, Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, ob und wie Sie Ihre Rechte durchsetzen können, eine gütliche Konfliktbeilegung anstreben und versuchen, Ihnen wohnortnahe Expertinnen und Experten zu nennen.”

Bundesverband trans*

“Der Bundesverband Trans* (BVT*) versteht sich als ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen, Verbänden und Initiativen auf Regional-, Landes- und Bundesebene, deren gemeinsames Bestreben der Einsatz für geschlechtliche Vielfalt und Selbstbestimmung und das Engagement für die Menschenrechte im Sinne von Respekt, Anerkennung, Gleichberechtigung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gesundheit von trans* bzw. nicht im binären Geschlechtersystem verorteter Personen ist.”

Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.

“Die dgti hat sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz von Transidenten innerhalb der Gesellschaft zu fördern und deren Stigmatisierung entgegenzuwirken. Sie soll Betroffene und Interessierte beraten und betreuen, sofern dies gewünscht wird. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit sollte die (Re-)Integration von Betroffenen in den Arbeitsprozess sein, um so der Gefahr des sozialen Abstiegs zu begegnen, der heutzutage noch mit dem sozialen Wechsel verbunden ist. Sie tritt für mehr Offenheit der eigenen Identität gegenüber ein und trägt der Vielfalt menschlichen Daseins Rechnung.”

You did it your way?

Tell us you story!

IDAHOBIT 2022

This Year’s IDAHOBIT and #MyStory

The International Day against Homophobia, Bi-, Inter- and Transphobia (IDAHOBIT) has been celebrated annually on May 17 since 2005 to highlight discrimination against the LGBT*IQ community, to raise awareness of existing inequality structures and to take a united stand for diversity and tolerance. May 17 marks the day in 1990 when the WHO removed homosexuality from the diagnostic code for diseases.

Today and every day of the year, we want to celebrate the colorful diversity of the LGBT*IQ community and have therefore created the format “MyStory”. The format gives a stage to all the individual stories that queer people experience every day, because we believe that everyone has something inspiring to tell. We start today with four moving stories.

IDAHOBIT 2022

Facts

Studies show that workplace discrimination experiences are still part of everyday life for many LGBT*IQ people. The study “Inter in the Office?!” The work situation of inter* people in Germany under a differential perspective to (endo) LGBTQ+ people.”, published in 2020 by Prof. Dr. Dominic Frohn states that 37.7% of (endo) trans and/or non-binary people surveyed, approx. 30% of inter* respondents and approx. 20& of (endo* cis) LGB+ people directly experience workplace discrimination , in the form of e.g. job rejection, transfer or dismissal.

It’s not surprising, then, that according to a Boston Consulting Group survey (2018/19), 22% of respondents see coming out at work as a potential career risk. 42% would lie to their manager about their sexual orientation and/or gender identity. More background information and studies on LGBT*IQ (in the workplace).

Support

Discrimination against LGBTIQ people is evident at other levels of society besides the workplace. Deal with these issues and make yourself aware of existing inequality structures. Only by becoming aware of these structures and grievances can you actively contribute to their dismantling. The points mentioned here are only an excerpt and not a complete list of possibilities with which you can start your commitment for LGBTIQ equal opportunities and against homophobia, bi-, inter- and transphobia.

Blood Donation

Discrimination against LGBT*IQ people is evident at other levels of society besides the workplace. Deal with these issues and make yourself aware of existing inequality structures. Only by becoming aware of these structures one can actively contribute to their dismantling. The points mentioned here are only an excerpt and not a complete list of possibilities with which you can start your commitment for LGBT*IQ equal opportunities and against homophobia, bi-, inter*- and trans*phobia.

EU LGBT*IQ Freedom Zone

In 2020, some Polish municipalities and cities declared their region as so-called “LGBT-free zones”. The establishment of entire regions where, according to the signatories, no LGBT*IQ people live is a clear attack on lesbian, gay, bisexual, trans and inter* people. As a first step, the European Parliament has declared the EU as an “LGBTIQ Freedom Zone” to send a clear message against the homophobic rhetoric and sentiment against sexual minorities in Poland. Find out more about the current events in this regard.

Selbstbestimmungsgesetz

The currently valid “Transsexuellengesetz” (TSG) is deeply discriminatory and should be replaced by the self-determination law. “The parliamentary group Bündnis 90/Die Grünen has submitted a bill “for the repeal of the transsexual law and introduction of the self-determination law” (19/19755)”.

A basic Law for all

Demand the addition of Article 3 GG, because LGBT*IQ people are still not protected by Article 3 in the German Basic Law. Many people within the LGBT*IQ community experience discrimination, exclusion and hate violence. We feel that a protection by the Basic Law is indispensable and therefore PROUT AT WORK is one of the first signatories of the appeal “A Basic Law for All”. Sign also now the petition or contact your delegates.

Legal Equality for queer Families

Stand up for the rights of rainbow families. Compared to children of heterosexual couples, the second mother must first adopt her child to provide legal protection – even if the parents are married. For example, support the nodoption campaign, which opposes stepchild adoption among rainbow families and advocates for recognition of parenthood.

MyStory

We collect stories that move, entertain, inspire. Read our first four stories today and look forward to many more!

Counseling

LesMigras

LesMigraS is the anti-discrimination and anti-violence section of lesbian counseling Berlin e.V.”

Gladt e.v.

“GLADT is a self-organization of black and of color lesbians, gays, bisexuals, trans, inter and queer people in Berlin, which stands up against racism, sexism, trans* and homophobia, ableism and other forms of discrimination and offers a diverse range of counseling services.”

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

“The counseling team with lawyers can inform you about your rights in a case of discrimination or sexual harassment, show you possibilities if and how you can enforce your rights, strive for an amicable conflict resolution and try to name experts close to your home.”

Bundesverband trans*

“The Bundesverband Trans* (BVT) sees itself as an association of individuals, groups, clubs, associations and initiatives at regional, state and national level, whose common endeavor is the commitment to gender diversity and self-determination and the commitment to human rights in terms of respect, recognition, equality, social participation and health of trans or persons not located in the binary gender system.”

Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.

“The dgti has set itself the goal of promoting the acceptance of transidents within society and counteracting their stigmatization. It should advise and support affected and interested persons, if this is desired. An essential aspect of the work should be the (re-)integration of affected persons into the work process, in order to counteract the danger of social decline, which is still associated with social change today. It advocates more openness toward one’s own identity and takes into account the diversity of human existence.”

You did it your way?

Tell us you story!