DINNER BEYOND BUSINESS 2022

Margot Slattery

„Queere Menschen machen 10 bis 11 Prozent der Gesellschaft aus. Unser Leben findet nicht nur in einem bestimmten Monat statt.“

Oftmals hört man, dass queere Menschen nur einen minimalen Teil unserer Gesellschaft ausmachen. Also für was die Mühe machen und sich außerhalb des Pride Months für die LGBT*IQ-Community einsetzen? Ganz einfach: Weil die Wahrheit anders aussieht. Queere Menschen machen einen viel größeren Teil der Gesellschaft aus wie manch eine_r meinen könnte, nämlich ganze 10 bis 11 Prozent. Durch mangelnder Repräsentation und Sichtbarkeit sowie Angst vor negativen Konsequenzen trauen sich bis heute immer noch viele queere Personen nicht ihr Coming Out am Arbeitsplatz zu haben. So auch die Keynote Speakerin des fünften DINNER BEYOND BUISNESS, Margot Slattery, für einen großen Teil ihrer Karriere. In einem Face-to-Face Gespräch mit Albert Kehrer berichtete sie davon, wie ihr Coming Out sie selbst und andere beeinflusst hat und wie wichtig das Engagement von Führungskräften für queere Mitarbeiter_innen ist.

Nach einer zweijährigen pandemiebedingten Pause konnte die PROUTATWORK-Foundation nun auch endlich wieder das DINNER BEYOND BUSINESS veranstalten. Hierzu trafen sich nun schon zum fünften Mal über 35 Senior Exekutives bedeutender deutscher sowie internationaler Wirtschaftsunternehmen und -institutionen – diesmal in der Hamburger Google-Zentrale. Darunter befanden sich Vertreter_innen von Accenture, BASF, Clifford Chance, Commerzbank AG, Ernst & Young, KPMG, LaSalle, Linde, PricewaterhouseCoopers, Sandoz, Sodexo und UniCredit. Bei schönstem Weitblick und sonnigem Wetter genossen die Teilnehmer_innen des Info- und Netzwerk-Events ein exklusives Dinner in ungezwungener Atmosphäre. Als Höhepunkt der Veranstaltung galt der rund 45-minütiger Talk mit der Keynote Speakerin Margot Slattery, bei welchem die Wichtigkeit des Engagements von Unternehmen und ihren Führungskräften für die LGBT*IQ Community im Vordergrund stand.

„Sichtbarkeit von geouteten Führungskräften ist enorm wichtig, weil dies das Unternehmen zu einem Safe Space für queere Menschen macht.“

Zu Beginn des Talks gab Margot Slattery private Einblicke in ihre Berufslaufbahn. Sie beschrieb ihr Outing als persönlichen Befreiungsschlag, denn die erste Hälfte ihres Berufslebens war sie noch nicht als lesbisch geoutet und konnte somit nicht so frei und produktiv sein, wie sie es in der zweiten Hälfte ihrer Karriere konnte. Margot empfindet ihr Outing jedoch nicht nur als Befreiungsschlag für sich selbst, sondern auch als Pflicht, weil sie dadurch als Vorbildfunktion für Kolleg_innen dienen konnte. Die Speakerin spricht in diesem Zusammenhang aber auch von der enormen Wichtigkeit von Allys, denn es reich nicht „nur“ zu tolerieren. Queere Menschen benötigen Supporter_innen, die an ihrer Seite für eine offene Gesellschaft kämpfen. Laut Slattery sind vor allem die Geschäftsführungen in der Pflicht firmenintern, aber auch besonders firmenextern Diversity im Berufsleben zu fördern, beispielsweise durch die Unterstützung von NGOs.

„Wir dürfen nicht nachlassen, müssen weiterhin kontinuierlich Engagement zeigen – nicht nur im Pride Month. Denn: Toleranz, Akzeptanz und Freiheit entstehen nicht über Nacht.“

Abschließend fasst Margot Slattery zusammen, dass schon sehr viel in Sachen Vielfalt und Inklusion passiert sei, warnt jedoch davor sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen. Denn wenn man nicht konsequent und laut weiterkämpft, werde es zu Stillstand oder im schlimmsten Fall gar Rückentwicklung kommen.

Aufzeichnung des Talks mit Margot Slattery

DINNER BEYOND BUSINESS 2022

Margot Slattery

„Queere Menschen machen 10 bis 11 Prozent der Gesellschaft aus. Unser Leben findet nicht nur in einem bestimmten Monat statt.“

Oftmals hört man, dass queere Menschen nur einen minimalen Teil unserer Gesellschaft ausmachen. Also für was die Mühe machen und sich außerhalb des Pride Months für die LGBT*IQ-Community einsetzen? Ganz einfach: Weil die Wahrheit anders aussieht. Queere Menschen machen einen viel größeren Teil der Gesellschaft aus wie manch eine_r meinen könnte, nämlich ganze 10 bis 11 Prozent. Durch mangelnder Repräsentation und Sichtbarkeit sowie Angst vor negativen Konsequenzen trauen sich bis heute immer noch viele queere Personen nicht ihr Coming Out am Arbeitsplatz zu haben. So auch die Keynote Speakerin des fünften DINNER BEYOND BUISNESS, Margot Slattery, für einen großen Teil ihrer Karriere. In einem Face-to-Face Gespräch mit Albert Kehrer berichtete sie davon, wie ihr Coming Out sie selbst und andere beeinflusst hat und wie wichtig das Engagement von Führungskräften für queere Mitarbeiter_innen ist.

After a two-year break due to the pandemic, the PROUTATWORK Foundation was finally able to organize the DINNER BEYOND BUSINESS again. For the fifth time, more than 35 senior executives from major German and international business companies and institutions met – this time at Google’s headquarters in Hamburg. Among them were representatives from Accenture, BASF, Clifford Chance, Commerzbank AG, Ernst & Young, KPMG, LaSalle, Linde, PricewaterhouseCoopers, Sandoz, Sodexo and UniCredit. With a beautiful view and sunny weather, the participants of the information and networking event enjoyed an exclusive dinner in an informal atmosphere. The highlight of the event was the 45-minute talk with keynote speaker Margot Slattery, which focused on the importance of the commitment of companies and their executives to the LGBT*IQ community..

„Sichtbarkeit von geouteten Führungskräften ist enorm wichtig, weil dies das Unternehmen zu einem Safe Space für queere Menschen macht.“

At the beginning of the talk, Margot Slattery gave private insights into her professional career. She described her outing as a personal liberating blow, because for the first half of her professional life she was not yet outed as a lesbian and therefore could not be as free and productive as she was able to be in the second half of her career. However, Margot feels that her coming out was not only a liberating blow for herself, but also a duty, because it allowed her to serve as a role model for colleagues. In this context, the speaker also speaks of the enormous importance of Allys, because it is not enough to “just” tolerate. Queer people need supporters who fight alongside them for an open society. According to Slattery, it is the duty of management to promote diversity in professional life, both internally and externally, for example by supporting NGOs.

„Wir dürfen nicht nachlassen, müssen weiterhin kontinuierlich Engagement zeigen – nicht nur im Pride Month. Denn: Toleranz, Akzeptanz und Freiheit entstehen nicht über Nacht.“

Finally, Margot Slattery summarizes that a lot has already happened in terms of diversity and inclusion, but warns against resting on our laurels. If we do not continue to fight consistently and loudly, we will come to a standstill or, in the worst case, even regress.

Recording of the talk with Margot Slattery