
gut zu wissen
Das kleine queere Lexikon
afab/amab
Dabei handelt es sich um die Abkürzungen für „assigned female at birth“ (afab) und „assigned male at birth“ (amab) (deutsch: bei der Geburt dem weiblichen/männlichen Geschlecht zugeschrieben worden sein).
afab/amab
These are the abbreviations for “assigned female at birth” (afab) and “assigned male at birth” (amab).
Agender
Als agender können sich Menschen bezeichnen, die kein Geschlecht haben, sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen können. Es handelt sich um eine Geschlechtsidentität aus dem nicht-binären bzw. trans* Spektrum.
agender
People can describe themselves as agender if they have no gender, do not feel they belong to any gender or cannot relate to the concept of gender. It is a gender identity from the non-binary or trans* spectrum.
Allyship/ Allies
Allyship beschreibt das Unterstützen einer marginalisierten Gruppe durch Menschen, die dieser Gruppe nicht zugehörig sind. Allyship ist ein ständiger Prozess, sich selbst zu reflektieren, Privilegien zu hinterfragen und andere Menschen über die Belange marginalisierter Gruppen aufzuklären. Allies nutzen ihre Privilegien außerhalb der marginalisierten Gruppe, um sich aktiv für die Gleichstellung dieser einzusetzen.
Allyship/ Allies
Allyship describes the support of a marginalised group by people who do not belong to this group. Allyship is an ongoing process of self-reflection, questioning privilege and educating others about the concerns of marginalised groups. Allies use their privileges outside the marginalised group to actively advocate for equality.
Androgyn/ Androgynität
Androgyn ist, aus dem Griechischen abgeleitet, eine Bezeichnung für die Verflechtung von sowohl männlichen als auch weiblichen Merkmalen. Das Wort beschreibt meist die Geschlechtsrepräsentation einer Person.
androgyny
The term “androgyne”, derived from the Greek, refers to the interweaving of both male and female characteristics. The word usually describes the gender expression of a person.
Aromanticism
Aromanticism describes a romantic orientation. Aromantic people feel little or no interest in romantic relationships – but are not necessarily asexual. There are many different micro-labels within the aromantic spectrum.
Aromantik
Aromantik beschreibt eine romantische Orientierung. Aromantische Personen empfinden kein oder wenig Interesse an romantischen Beziehungen – sind aber nicht zwangsläufig auch asexuell. Innerhalb des aromantischen Spektrums existieren viele verschiedene Mikrolabel.
Asexualität
Asexualität beschreibt eine sexuelle Orientierung. Asexuelle Personen empfinden keine oder wenig sexuelle Anziehung zu anderen Menschen – sind aber nicht zwangsläufig auch aromantisch. Innerhalb des asexuellen Spektrums existieren viele verschiedene Mikrolabel.
Asexuality
Asexuality describes a sexual orientation. Asexual people feel little or no sexual attraction to other people – but are not necessarily aromantic. There are many different micro-labels within the asexual spectrum.
Bi+sexualität
Bi+sexualität wird in aktivistischen und wissenschaftlichen Kontexten als Überbegriff für alle sexuellen Orientierungen verwendet, bei denen eine Person Menschen zweier, mehrerer oder aller Geschlechter sexuell anziehend finden kann. Unter Bi+sexualität fallen beispielsweise also Bisexualität, Pansexualität und Omnisexualität.
Bi+sexuality
Bi+sexuality is used in activist and scientific contexts as an umbrella term for all sexual orientations in which a person can find people of two, several or all genders sexually attractive. Bi+sexuality therefore includes, for example, bisexuality, pansexuality and omnisexuality.
Binäres Geschlechtssystem
Eine westlich geprägte Idee, bei der ausschließlich in einer zweigeschlechtlichen Zuordnung in männlich und weiblich gedacht wird. Das gilt für jeden gesellschaftlichen Bereich, also z.B. die mit dem Geschlecht verknüpften sozialen Rollen, Geschlechtsidentitäten und körperlichen Geschlechter von Menschen.
Binary gender system
A Western-influenced idea in which people think exclusively in terms of a two-gender classification of male and female. This applies to every area of society, e.g. the social roles, gender identities and physical genders of people associated with gender.
Biological sex/ medically determined sex
Defines medical categories and is made up of primary, secondary and tertiary sexual characteristics as well as chromosomal sex, gonadal, gonoductal, genital and morphological sex. It cannot be determined solely on the basis of externally visible characteristics. This makes the attribution of a gender directly after birth – which is usually based on external characteristics – problematic.
Biologisches Geschlecht/ medizinisch festgelegtes Geschlecht/ Körpergeschlecht
Definiert medizinische Kategorien und setzt sich zusammen aus primären, sekundären und tertiären Geschlechtsmerkmalen sowie dem chromosomalen Geschlecht, dem gonadalen, gonoduktalen, dem genitalen und dem morphologischen Geschlecht. Es lässt sich nicht ausschließlich an äußerlich sichtbaren Merkmalen feststellen. Das macht die Zuschreibung eines Geschlechts direkt nach der Geburt – die sich in der Regel an äußeren Merkmalen orientiert – problematisch.
Bisexualität
Bisexualität beschreibt die sexuelle Orientierung von Personen, die sich zu Menschen zweier oder mehrerer Geschlechter hingezogen fühlen. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sich eine Person (nur) zu den zwei zur Auswahl stehenden Geschlechtern im binären Geschlechtersystem hingezogen fühlt. Bisexualität schließt nicht-binäre Menschen nicht aus!
Alternativ kann Bisexualität bedeuten, dass die Anziehung zu Menschen unabhängig von deren geschlechtlicher Identität ist.
Bisexuality
Bisexuality describes the sexual orientation of people who are attracted to people of two or more genders. However, this does not automatically mean that a person is (only) attracted to the two available genders in the binary gender system. Bisexuality does not exclude non-binary people!
Alternatively, bisexuality can mean that the attraction to people is independent of their gender identity.
Change of civil status
Civil status is another word for a person’s gender entry, which is recorded at the registry office and thus in identity documents. With the introduction of the Self-Determination Act, non-binary, trans* and inter* people can have this changed at the registry office.
cis-/ cisgeschlechtlich
„Cis“ wird verwendet, wenn sich eine Person mit ihrem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifiziert.
cis/ cisgender
“Cis” is used when a person identifies with their sex ascribed at birth.
Coming Out
Das Coming Out beschreibt den Prozess, in welchem eine Person sich selbst über ihre sexuelle Orientierung und/oder geschlechtliche Identität bewusst wird und gegebenenfalls damit beginnt, sich anderen Menschen anzuvertrauen. Letzteres ist meist ein lebenslanger Prozess, welcher in neuen sozialen Kreisen wiederholt werden muss. Hier kann zwischen innerem und äußerem Coming Out unterschieden werden, um das eigene Bewusstwerden und das Einweihen Anderer zu trennen.
Coming Out
Coming out describes the process in which a person becomes aware of their sexual orientation and/or gender identity and, if necessary, begins to confide in other people. The latter is usually a lifelong process that has to be repeated in new social circles. A distinction can be made here between internal and external coming out in order to separate one’s own realisation and the initiation of others.
Divers
Bezeichnet einen juristischen Personenstand, den es in Deutschland seit 2018 gibt. Er dient inter* Personen dazu, ihren Personenstand zu einem nicht-weiblichen oder -männlichen Geschlechtseintrag umzuändern. Für eine Änderung sowie eine Eintragung als „divers“ ab Geburt sind jedoch medizinische Gutachten notwendig, die bestätigen, dass eine Variante der Geschlechtsentwicklung vorliegt.
divers
Refers to a legal civil status that has existed in Germany since 2018. It allows inter* people to change their civil status to a non-female or non-male gender entry. For a change and registration as “diverse” from birth, however, medical reports are required to confirm that a variant of gender development exists.
Drag Queen/ Drag King/ Drag Quing
Eine Person die Femininität/Maskulinität performt. Drag ist unabhängig von der geschlechtlichen Identität einer Person und sollte nicht mit trans* Personen gleichgesetzt werden. Personen, die nicht-binäre Geschlechter performen, werden in diesem Zusammenhang gelegentlich als Drag Quing (Mischform aus Queen und King) bezeichnet.
Drag Queen/ Drag King/ Drag Quing
A person who performs femininity/masculinity. Drag is independent of a person’s gender identity and should not be equated with trans* people. In this context, people who perform non-binary genders are sometimes referred to as drag quing (a hybrid of queen and king).
Dyadisch/ Endogeschlechtlich
Beschreibt Menschen, die nicht intergeschlechtlich sind, deren Körper also in die medizinische Norm von „männlichen“ beziehungsweise „weiblichen“ Körpern passen.
FLINTA*
Die Abkürzung steht für Frauen, Lesben*, inter* Menschen, nichtbinäre Menschen, trans* Menschen und agender Personen. FLINTA* als Abkürzung wird beispielsweise genutzt, um auszudrücken, welche Menschen bei bestimmten Veranstaltungen willkommen sind, um Safer Spaces in einer patriarchalen Welt zu schaffen.
FLINTA*
The abbreviation stands for women, lesbians*, inter* people, non-binary people, trans* people and agender people. FLINTA* as an abbreviation is used, for example, to express which people are welcome at certain events in order to create safer spaces in a patriarchal world.
gay
Men or non-binary people who identify with masculinity who feel romantically and/or sexually attracted to men or male presenting persons can describe themselves as gay.
Gender
Gender beschreibt das sozial konstruierte Geschlecht und auf einer persönlichen und/oder aktivistischen Ebene die Geschlechtsidentität einer Person. Innerhalb der Gesellschaft ist Gender das Konzept, nach dem wir verschiedene Ideen wie sozialen Status, Geschlechtspräsentation, Rolle in der Gesellschaft, Lebensplanung und Sexualität in die Kategorien Männlichkeit und Weiblichkeit einordnen.
gender
Gender describes the socially constructed sex and, on a personal and/or activist level, a person’s gender identity. Within society, gender is the concept according to which we categorise various ideas such as social status, gender expression, role in society, life planning and sexuality into the categories of masculinity and femininity.
gender expression
Gender presentation describes the external representation of one’s own gender identity through clothing, gestures or behaviour, for example. This can be female, male or androgynous, among other things.
gender identity
A person’s gender identity describes the gender or genders with which they identify themselves. A person’s gender identity does not have to correspond to the (biological) sex that the person was assigned at birth.
gender role
A gender role is a collection of expectations of people of a certain gender. This includes, for example, expectations regarding behaviour, clothing style, professions, characteristics or hobbies.
Genderfluid
Selbstbezeichnung für Personen, deren Geschlechtsidentität in Bewegung bleibt. Genderfluide Menschen verstehen sich etwa mal mehr weiblich, mal mehr männlich, mal beides, dazwischen oder ganz anders.
Genderfluid
Self-designation for people whose gender identity remains in flux. Genderfluid people sometimes see themselves as more female, sometimes more male, sometimes both, in between or completely different.
Genderqueer
Genderqueer bezeichnet einen Überbegriff für Menschen, die nicht in die binäre Norm passen. Dieser kann allerdings auch die Geschlechtsidentität von Menschen beschreiben, die sich sowohl als Frau und als Mann (gleichzeitig oder abwechselnd) oder weder als Frau noch als Mann identifizieren (ähnlich zu nicht-binär oder genderfluid).
Genderqueer
Genderqueer is an umbrella term for people who do not fit into the binary norm. However, it can also describe the gender identity of people who identify as both a woman and a man (simultaneously or alternately) or as neither a woman nor a man (similar to non-binary or genderfluid).
Gender_Gap/ Gender*Star
The gender₋gap or underscore used in words creates a space in the language to visualise all gender identities beyond woman and man. The gender* asterisk is taken from programming languages and stands for a variety of possible endings that can follow a word stem. The gender asterisk can be used as an adjective (e.g. trans* person, trans* woman, trans* man, …) or as a nominative (e.g. trans*community).
Gender_Gap/ Gender*Sternchen
Der in Worten verwendete Gender₋Gap beziehungsweise Unterstrich (z.B. Mitarbeiter_innen) schafft einen Zwischenraum in der Sprache, um alle geschlechtlichen Identitäten jenseits von Frau und Mann sichtbar zu machen. Das Gender*Sternchen ist den Programmiersprachen entnommen und steht dort für eine Vielfalt möglicher Endungen, die auf einen Wortstamm folgen können. Der Genderstern kann adjektivisch verwendet werden (z.B. trans* Person, trans* Frau, trans* Mann, …) oder als Nominativ (z.B. Trans*community).
Geschlecht
Oft wird Geschlecht an den körperlichen Merkmalen einer Person, insbesondere an den Genitalien, festgemacht. Geschlecht, auch körperliches Geschlecht, ist aber eine komplexe soziale Kategorie. Geschlecht hat verschiedene Ebenen, die voneinander unterschieden werden müssen, darunter die Geschlechtsidentität, die Geschlechtspräsentation, Geschlechterrollen und juristische Personenstände. Auf allen Ebenen ist Geschlecht nicht binär bzw. ein Spektrum.
Geschlechterrolle
Eine Geschlechterrolle ist eine Sammlung von Erwartungen an Personen eines bestimmten Geschlechts. Dies umfasst zum Beispiel Erwartungen an Verhalten, Kleidungsstil, Berufe, Eigenschaften oder Hobbys.
Geschlechtliche Identität
Die geschlechtliche Identität eines Menschen bezeichnet, mit welchem Geschlecht oder welchen Geschlechtern sich ein Mensch selbst identifiziert. Die Geschlechtsidentität eines Menschen muss nicht mit dem (biologischen) Geschlecht übereinstimmen, das der Person bei der Geburt zugewiesen wurde.
Geschlechtspräsentation/ Geschlechtlicher Ausdruck
Die Geschlechtspräsentation beschreibt die Darstellung der eigenen Geschlechtsidentität nach außen durch beispielsweise Kleidung, Gestik oder Verhalten. Dies kann unter anderem weiblich, männlich oder androgyn sein.
Heteronormativität
Heteronormativität beschreibt eine kulturelle Sichtweise und Norm in unserer Gesellschaft. Dabei wird davon ausgegangen, dass es einzig Zwei- und Cis-Geschlechtlichkeit sowie Heterosexualität gibt bzw. diese als „normal“ betrachtet werden. Queere Menschen werden somit unsichtbar gemacht. Heteronormativität gilt oft als Ursache für Benachteiligung und Diskriminierung.
heteronormativity
Heteronormativity describes a cultural view and norm in our society. It assumes that only cisgender and heterosexuality exist or are considered “normal”. Queer people are thus rendered invisible. Heteronormativity is often seen as the cause of disadvantage and discrimination.
Heterosexualität
Eine sexuelle Orientierung, bei der das sexuelle Begehren Personen des bzw. eines anderen Geschlechts gilt. Üblicherweise bezieht sich Heterosexualität dabei auf die Anziehung zwischen Männern und Frauen.
heterosexuality
A sexual orientation in which sexual desire is directed towards persons of the opposite sex. Heterosexuality usually refers to the attraction between men and women.
Homosexualität
Als homosexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu dem bzw. einem eigenen oder ähnlichen Geschlecht hingezogen fühlen. Homosexuelle Männer bezeichnen sich oft als schwul, homosexuelle Frauen als lesbisch.
homosexuality
People who feel attracted to their own or a similar gender can describe themselves as homosexual. Homosexual men often describe themselves as gay, homosexual women as lesbian.
Hormone replacement therapy (HET/HRT)
HRT refers to the intake of hormones such as testosterone or oestrogen. Taking hormones (e.g. as part of a medical transition) leads to various (physical) changes such as hair growth, changes in body fat distribution or the voice.
Hormonersatztherapie (HET/HRT)
Unter einer HRT versteht man die Einnahme von Hormonen wie Testosteron oder Östrogen. Die Einnahme von Hormonen (z.B. im Rahmen einer medizinischen Transition) führt zu verschiedenen (körperlichen) Veränderungen wie zum Beispiel Haarwuchs, Veränderung der Körperfettverteilung oder der Stimme.
inter*
Emancipatory and identity-based term for the diversity of intersex realities. It serves as a term for people with biological characteristics (chromosomal, gonadal, hormonal, anatomical) whose bodies do not, or only partially, correspond to the common notions of “male” or “female” bodies. Intersex is a self-designation and an umbrella term for people with different healthy variations in physical sexual characteristics. These may become apparent before or at birth, in childhood, during puberty or at a later point in life, or may remain undetected.
inter*/ intergeschlechtlich
Emanzipatorischer und identitätsbasierter Begriff für die Vielfalt intergeschlechtlicher Realitäten. Er dient als Bezeichnung für Menschen mit biologischen Merkmalen (chromosomal, gonadal, hormonell, anatomisch), deren Körper nicht, beziehungsweise nur teilweise den gängigen Vorstellungen von „männlichen“ oder „weiblichen“ Körpern entsprechen. Intergeschlechtlichkeit ist eine Selbstbezeichnung und ein Überbegriff für Menschen mit unterschiedlichen gesunden Variationen der körperlichen Geschlechtsmerkmale. Diese können sich vor, beziehungsweise bei der Geburt, in der Kindheit, während der Pubertät oder zu einem späteren Zeitpunkt im Leben zeigen oder auch unentdeckt bleiben.
Intersectionality
Intersectionality means that different social structures are interrelated, e.g. gender, sexuality, origin, culture, religion and social status. This means that different forms of discrimination, such as racism, queer hostility and hostility towards disabled people, are also interrelated and must be considered in these contexts. The specific experience of these interwoven levels is referred to as intersectional discrimination, and the parallel occurrence of discrimination in different dimensions of diversity as multiple discrimination.
Intersektionalität
Intersektionalität bedeutet, dass verschiedene gesellschaftliche Strukturen zusammenhängen, also z.B. Geschlecht, Sexualität, Herkunft, Kultur, Religion und sozialer Status. Das heißt, dass auch verschiedene Diskriminierungsformen, wie z.B. Rassismus, Queerfeindlichkeit und Behindertenfeindlichkeit, zusammenhängen und in diesen Zusammenhängen betrachtet werden müssen. Das spezifische Erleben dieser miteinander verwobenen Ebenen wird als intersektionale Diskriminierung, das parallele Auftreten von Diskriminierung in unterschiedlichen Vielfaltsdimensionen als Mehrfachdiskriminierung bezeichnet.
lesbian
A sexual or romantic orientation that generally describes the queer attraction to women and femininity. Women, but also non-binary people, who feel attracted to women or femininity in all forms can describe themselves as lesbians.
Lesbisch
Eine sexuelle bzw. romantische Orientierung, die allgemein die queere Anziehung zu Frauen und Weiblichkeiten beschreibt. Als lesbisch können sich Frauen, aber auch nicht-binäre Personen bezeichnen, die sich zu Frauen bzw. Weiblichkeit in allen Formen hingezogen fühlen.
LGBTQIA+
Internationale Abkürzung für Lesbians, Gays, Bisexuals, Trans*, Queers, Inter*, A_romantics/A_sexuals. Hierbei steht das „+“ für alle weiteren sexuellen und geschlechtlichen Identitäten. Das Akronym kann sich jedoch stetig weiterentwickeln. (Deutsch: lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter*, a_romantische/a_sexuelle und queere Menschen).
LGBTQIA+
International abbreviation for Lesbians, Gays, Bisexuals, Trans*, Queers, Inter*, A_romantics/A_sexuals. The “+” stands for all other sexual and gender identities. However, the acronym can constantly evolve.
misgendering
Not addressing a person with the pronouns and the gender that corresponds to that person’s identity means misgendering that person. Discrimination through misgendering is based on the fact that people think that they can recognise a person’s gender identity and can draw conclusions from this about the use of pronouns. It is important to ask people about their pronouns in everyday (working) life in order to avoid discrimination, especially against trans*, inter* and non-binary people.
Misgendern
Eine Person nicht mit den Pronomen und dem Geschlecht anzusprechen, welches der Identität dieser Person entspricht, bedeutet, diese Person zu misgendern. Diskriminierung durch Misgendern basiert darauf, dass Menschen denken, sie würden einer Person ihre geschlechtliche Identität ansehen und könnten daraus Rückschlüsse auf der Verwendung der Pronomen ziehen. Es ist wichtig, Personen im (Arbeits-)Alltag nach ihren Pronomen zu fragen und so Diskriminierung, besonders von trans*, inter* und nicht-binären Menschen zu vermeiden.
Nicht-binär/ non-binary
Nicht-binär ist ein Überbegriff für Menschen, deren Geschlechtsidentität neben, außerhalb oder völlig losgelöst von den binären Geschlechter-Kategorien „Frau“ und „Mann“ liegt. Manche nicht-binären Personen verwenden kein Pronomen oder Neo-Pronomen wie „er_sie“, „per“ oder „nin“. Im englischen wird oft „they“ verwendet. Manche nicht-binären Menschen identifizieren sich als trans*: trans* steht nicht nur für die Transition vom weiblichen zum männlichen Geschlecht (oder andersherum), sondern auch für eine Transition vom zugeschriebenen zu jeglichem anderen Geschlecht (ähnlich zu genderqueer).
non-binary
Non-binary is an umbrella term for people whose gender identity lies alongside, outside or completely detached from the binary gender categories of “woman” and “man”. Some non-binary people do not use pronouns or neo-pronouns such as “he_she”, “per” or “nin”. In English, “they” is often used. Some non-binary people identify as trans*: trans* stands not only for the transition from female to male gender (or vice versa), but also for a transition from the ascribed gender to any other gender (similar to genderqueer).
Omnisexualität
Omnisexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung. Als omnisexuell können sich Menschen bezeichnen, die sexuelle Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden. Das Geschlecht spielt bei der Anziehung meist eine Rolle, sei es bspw. durch eine Präferenz oder auch nur durch Anerkennung des Geschlechts.
Omnisexuality
Omnisexuality refers to a sexual orientation. People who feel sexual attraction towards people of all genders can describe themselves as omnisexual. Gender usually plays a role in the attraction, whether through a preference or simply by recognising the gender.
Othering
Othering beschreibt die Abgrenzung einer Person oder Gruppe, indem diese von einer anderen Person oder Gruppe als eigenartig, fremd und von vermeintlichen Normen abweichend, also als „anders“, kategorisiert wird.
othering
Othering describes the demarcation of a person or group by categorising them as peculiar, alien and deviating from supposed norms, i.e. as “different”.
Pansexualität
Pansexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung. Als pansexuell können sich Menschen bezeichnen, die sexuelle Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden beziehungsweise deren sexuelle Anziehung nicht vom Geschlecht der anderen Person(en) abhängig ist. Omnisexualität und Pansexualität sind eng miteinander verwandt, bzw. bedeuten, je nach Definition, dasselbe.
pansexuality
Pansexuality refers to a sexual orientation. People who feel sexual attraction towards people of all genders or whose sexual attraction is not dependent on the gender of the other person(s) can describe themselves as pansexual. Omnisexuality and pansexuality are closely related or, depending on the definition, mean the same thing.
Passing
Wir sprechen von Passing, wenn eine Person so gelesen wird, wie sie in Bezug auf ihre Geschlechtsidentität wahrgenommen werden möchte. Passing kann beispielsweise dazu führen, dass eine trans* Person direkt mit den richtigen Pronomen angesprochen wird oder als Cis-Person gelesen wird.
passing
We speak of passing when a person is read in the way they would like to be perceived in relation to their gender identity. Passing can, for example, lead to a trans* person being addressed directly with the correct pronouns or being read as a cis person.
Personenstandsänderung
Der Personenstand ist ein anderes Wort für den Geschlechtseintrag einer Person, welcher beim Standesamt und dadurch in Ausweisdokumenten vermerkt ist. Mit der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes können nicht-binäre, trans* und inter* Personen diesen beim Standesamt ändern lassen.
Pronomen
Personalpronomen (z.B.: er, sie, wir) werden genutzt, um ein Nomen zu ersetzen – oftmals auf eine Person bezogen –ohne den Namen zu verwenden. Es gibt sie im Singular und im Plural. Jeder Mensch kann selbst bestimmen, welche Pronomen für ihn_sie verwendet werden sollen und diese Entscheidung muss von anderen akzeptiert werden. Die Pronomen, die ein Mensch für sich verwendet, lassen teilweise, aber nicht zwingend, auf die Geschlechtsidentität der Person schließen. Auch gibt es sogenannte Neopronomen, welche meist von nicht-binären Menschen genutzt werden, da sie sich mit „er“ oder „sie“ nicht identifizieren können. Beispiele hierfür sind „dey“, „sier“ oder „xier“, es gibt jedoch noch viele weitere. Um herauszufinden welche Pronomen eine Person für sich verwendet, ist es am besten direkt zu fragen, denn man kann keiner Person ansehen welche Pronomen sie verwendet.
pronouns
Personal pronouns (e.g. he, she, we) are used to replace a noun – often referring to a person – without using the name. They exist in the singular and in the plural. Each person can decide for themselves which pronouns should be used for he_she and this decision must be accepted by others. The pronouns that a person uses for themselves are partly, but not necessarily, indicative of the person’s gender identity. There are also so-called neopronouns, which are mostly used by non-binary people as they cannot identify with “he” or “she”. Examples of this are “they/them” or in german “dey”, “sier” or “xier”, but there are many more. To find out which pronouns a person uses for themselves, it is best to ask directly, as you cannot tell which pronouns a person uses by looking at them.
Queer
Queer kann sowohl als ein eigenes Label als auch als Schirmbegriff für alle anderen Labels (LGBTQIA+) verwendet werden. Menschen können sich als queer beschreiben, um zu vermeiden, sich mit einem spezifischeren Label zu benennen. Das tun beispielsweise Personen, die Label nicht wichtig finden, Kategorien ablehnen, deren Geschlecht und Anziehung sehr komplex und vielschichtig ist oder sich oft ändert, oder die ihre spezifische Identität nicht nach außen kommunizieren wollen. Auch für Menschen, die sich (noch) nicht komplett sicher sind, was ihre geschlechtliche Identität oder ihre sexuelle Orientierung ist, kann ‘queer’ eine passende Beschreibung sein. Außerdem kann queer als Überbegriff für Menschen genutzt werden, die sich außerhalb der romantischen, sexuellen und/oder geschlechtlichen Normen der Gesellschaft bewegen.
queer
Queer can be used both as a label in its own right and as an umbrella term for all other labels (LGBTQIA+). People can describe themselves as queer in order to avoid being labelled with a more specific label. For example, people who do not find labels important, reject categories, whose gender and attraction is very complex and multi-layered or changes frequently, or who do not want to communicate their specific identity to the outside world. ‘Queer’ can also be a suitable description for people who are not (yet) completely sure what their gender identity or sexual orientation is. Queer can also be used as an umbrella term for people who move outside of society’s romantic, sexual and/or gender norms.
Queer hostility
Describes discrimination against queer people. Queer hostility manifests itself, for example, in the form of rejection, anger, intolerance, prejudice and physical or psychological violence against queer people.
The terms “homophobia” or “trans*-phobia” are sometimes used to describe the rejection of and discrimination against queer people. However, this is widely criticised, as the rejection of certain groups or minorities has nothing to do with the medical diagnosis of a phobia. Phobias are anxiety disorders and should not be equated with discriminatory attitudes.
Queerfeindlichkeit
Beschreibt die Diskriminierung von queeren Menschen. Queerfeindlichkeit zeigt sich zum Beispiel in Form von Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile sowie körperliche bzw. psychische Gewalt gegen queere Menschen.
Teilweise werden die Begriffe „Homophobie” oder „Trans*-phobie” verwendet, um die Ablehnung und Diskriminierung gegenüber queeren Menschen zu beschreiben. Dies wird jedoch vielseitig kritisiert, da die Ablehnung bestimmter Gruppen oder Minderheiten nichts mit der medizinischen Diagnose einer Phobie zu tun hat. Phobien sind Angststörungen und sollten nicht mit der diskriminierenden Haltung gleichgestellt werden.
Romantic orientation
Expresses with which gender or genders a person can fall in love or with which gender or genders a person enters into a romantic relationship. The romantic and sexual orientation of people can overlap, but this does not have to be the case.
Romantische Orientierung
Drückt aus, in Menschen welchen Geschlechts bzw. welcher Geschlechter sich eine Person verlieben kann bzw. mit Menschen welchen Geschlechts bzw. welcher Geschlechter eine Person eine romantische Beziehung eingeht. Die romantische und sexuelle Orientierung von Personen können sich überlappen, was aber nicht der Fall sein muss.
Schwul
Als schwul können sich Männer oder sich mit Männlichkeit identifizierende nicht-binäre Personen bezeichnen, die sich romantisch und/oder sexuell zu Männern oder männlichen Personen hingezogen fühlen.
Sex
Sex is often defined by a person’s physical characteristics, particularly their genitalia. However, gender, including physical gender, is a complex social category. It has different levels that need to be distinguished from one another, including gender identity, gender presentation, gender roles and legal status. At all levels, gender is not binary or a spectrum.
sexual orientation
A person’s sexual attraction to other people.
Sexuelle Orientierung
Die sexuelle Anziehung einer Person zu anderen Personen.
Terf
Bezeichnung für „trans* excluding radical feminists“ – also Menschen, die sich als Feminist_innen bezeichnen, dabei jedoch trans* Menschen – insbesondere trans* Frauen – bewusst ausschließen und diskriminieren.
terf
Term for “trans* excluding radical feminists” – i.e. people who describe themselves as feminists but deliberately exclude and discriminate against trans* people – especially trans* women.
trans*
Präfix zur Bezeichnung von Menschen, die sich nicht oder nur teilweise dem Geschlecht zugehörig fühlen beziehungsweise wissen, welches ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde. Das Präfix wird adjektivisch verwendet und daher kleingeschrieben. Oft wird der Begriff trans* als Oberbegriff verwendet für verschiedene Selbstbezeichnungen wie transident, transgeschlechtlich oder transgender. Das „*“ macht dabei Raum auf für verschiedene Wortendungen. Wenn trans* als Substantiv gebraucht wird (beispielsweise bei „das Trans*sein“), wird es großgeschrieben.
trans*
Prefix used to describe people who do not feel or only partially feel that they belong to the gender they were assigned at birth. The prefix is used adjectivally and is therefore written in lower case. The term trans* is often used as an umbrella term for various self-designations such as transident, transgender or transsexual. The “*” makes room for different word endings. When trans* is used as a noun (for example in “being trans*”), it is capitalised.
trans* Feindlichkeit
Die Diskriminierung gegen und der Hass auf trans* Menschen. Siehe hierzu auch Queerfeindlichkeit.
trans* Frau
Eine trans* Person, der bei der Geburt nicht die weibliche Geschlechtsidentität zugeschrieben wurde, deren geschlechtliche Identität aber weiblich ist.
trans* hostility
Discrimination against and hatred of trans* people. See also Queer hostility.
trans* man
A trans* person who was assigned a non-male gender identity at birth but whose gender identity is male.
trans* Mann
Eine trans* Person, der bei der Geburt als nicht die männliche Geschlechtsidentität zugeschrieben wurde, deren geschlechtliche Identität aber männlich ist.
trans* woman
A trans* person who was not assigned a female gender identity at birth but whose gender identity is female.
Transition
Bezeichnung für den Prozess, den trans* Menschen (z.B. rund um ihr Coming Out) durchlaufen können, wenn sie sich dazu entschließen, ihr bei der Geburt zugeschriebenes Geschlecht ihrer tatsächlichen geschlechtlichen Identität anzugleichen. Eine Transition kann auf sozialer, körperlicher oder rechtlicher Ebene stattfinden. Transition kann rein wörtlich als eine Art Veränderungsprozess verstanden werden.
transition
Term for the process that trans* people can go through (e.g. around their coming out) when they decide to align the gender they were assigned at birth with their actual gender identity. A transition can take place on a social, physical or legal level. Transition can be understood quite literally as a kind of change process.