Im Gespräch mit… Eva Kreienkamp

„Gerade in Demokratien brauchen [LGBT*IQ] nur den Mut, sich im Beruf zu outen – wozu ich rate.“

Sie waren selbst 2019 auf Platz 1 und 2018 auf Platz 2 der Out Executives, diesmal sind sie in der Jury, haben selbst einige LGBT*IQ-Netzwerke gegründet. Wann war Ihnen klar, dass Sie ein Role-Model sind?

 

Eva Kreienkamp: Ich sehe mich eher als einen Mensch, der ab und zu anderen Orientierung geben kann, sei es beruflich, menschlich oder privat. Damit leiste ich auch gesellschaftlich einen Beitrag – je mehr LGBT*-Personen out sind, um so besser für die Inklusivität einer Gesellschaft.

Was brauchen LGBT*IQ, um sich sicher genug zu fühlen, damit sie im Beruf out sein können?

 

Eva Kreienkamp: Gerade in Demokratien brauchen sie nur den Mut, sich im Beruf zu outen – wozu ich rate. Dann finden wir heraus, wie willkommen wir sind. Und wenn nicht, braucht es den Mut zu gehen und nicht in einer persönlich destruktiven Arbeitssituation zu bleiben. Und dann ist es wiederum unsere Verpflichtung, LGBT*-Menschen anderswo zu unterstützen.

Wie erreicht unsere Arbeitswelt mehr Sichtbarkeit von Lesben im beruflichen Kontext?

 

Eva Kreienkamp: Geoutete Lesben erreichen die Sichtbarkeit, die Arbeitswelt ist nur eine Umgebung. Andere sind politische Organisationen, Vereine oder Sportklubs, in denen ebenfalls Sichtbarkeit notwendig ist. Dann wird’s auch was im beruflichen Kontext.